Dresden in echt

Dresden in echt

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00:00:00: * Musik *

00:00:03: Dresden in echt.

00:00:27: Mit Magnus echt.

00:00:29: Ein Parkkast über Menschen und die Stadt.

00:00:35: So, jetzt gilt's. - Ja.

00:00:45: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Dresden in echt.

00:00:49: Mit Magnus echt und heute mit Luciana Cristina Marinho Schollmeier.

00:00:54: Ja, genau. - Hab ich dein Namen auch richtig ausgesprochen?

00:00:57: Ja, hast du super ausgesprochen.

00:00:59: Du, und was bedeutet der Name eigentlich?

00:01:01: Ja, ich komme aus Brasilien, da sind die Namen jetzt nicht in irgendwelche Bedeutung verbunden.

00:01:07: Meine Mutter heißt Lucia, deswegen war ja Lucia nach so einer Verlängerung meiner Mutter.

00:01:13: Ah ja, ist auch interessant.

00:01:16: Ja, ist auch interessant.

00:01:18: Und Cristina, weil wir aus christlichen Videos kommen.

00:01:22: Ja, meine Mutter zum Beispiel hat in der Diktatur, wo da sie verfolgt.

00:01:27: Und oft hat sie sie in Kirche versteckt.

00:01:31: In Brasilien gab es eine Dünnschwere und Gewalt voller Diktatur.

00:01:37: Und viele junge Menschen, da mussten Flüchten oder wurden ungebracht, ins Gefängnis gebracht.

00:01:44: Und meine Mutter hat sehr viel Unterstützung von Kirche gehabt.

00:01:49: Und deswegen war Cristina, das sei irgendwas christliches in der Arbeit fest.

00:01:54: Und bist du heute noch christlich oder gläubig?

00:01:57: Ja, ich bin gläubig und ich bin hier in der Kirche in der Neustadt.

00:02:01: Meine Kinder sind auch da sehr engagiert.

00:02:04: Ich habe viele Kritik zu Kirche.

00:02:07: Da haben meine Kinder auch, aber wir denken, dass wir von innen viel mehr ändern können als von außen.

00:02:16: Aber natürlich ist irgendwas im Moment in Kirche passiert, beschäftigt uns alles.

00:02:21: Und ist das die evangelische Kirche?

00:02:29: Nein, die katholische, gar nicht sonst Kirche.

00:02:31: Ah, die gar nicht sonst Kirche.

00:02:33: Hatte die nicht sogar zwei Abteilungen, eine evangelische, eine katholische?

00:02:38: Und ist das noch so?

00:02:41: Ich denke, die andere Seite ist nicht mehr so als für die evangelische Kirche zu verfügen.

00:02:50: Ich weiß mich nicht, aber ich war dort sehr engagiert, in 2013 zum Beispiel,

00:02:56: als die Menschen aus Syrien zu uns gekommen sind.

00:03:02: Da haben wir tolle Initiative dort gemacht, Menschen eingeladen zu uns zu kommen.

00:03:06: Und auch, denke ich, von der Religionszugehörigkeit.

00:03:10: Wir haben dort Häume zu verfügen gestellt, kamen in Gespräch mit denen.

00:03:15: Wir haben unterstützt bei Anträger, bei Wohnungssuche, alles, was man so braucht.

00:03:23: Das war ein ganz tolles Moment, dass ich in Höme der Kirche erleben durfte.

00:03:30: Mit anderen, also diese Verbundenheit ist etwas, was mich auch bewegt.

00:03:35: Das hört sich gut an.

00:03:37: Wollte ich dich dann nachher noch mal dazu befragen, was deine Intention bei dem Ganzen ist?

00:03:44: Weil, was du nämlich auch machst?

00:03:47: Habe ich sie koordiniert, aber konnte ich in Chemnitz nicht wirklich bleiben.

00:03:52: Ich habe dort auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit Assismus und Diskriminierung.

00:03:59: Und bin ich zufällig hier in der Neustadt, in einem Wochenende gelandet, habe ich das Flair von der Neustadt gesehen

00:04:08: und habe mich entschlossen, ich will hier wohnen.

00:04:10: Das ist ja mein Platz, ich will hier leben, das war für mich klar.

00:04:14: Und dann habe ich gekündigt, wirklich ohne einen anderen Job zu haben, bin hierhergekommen.

00:04:20: Meine Tochter ist in der Kindergarten dort geblieben, mein Mann hat damals noch dort gearbeitet.

00:04:25: Ich bin tatsächlich hin und her gefahren, aber habe ich nicht aus der Idee entfremdet, dass ich hier mein Platz hier ist.

00:04:37: Interessant. Ja, also das heißt, du hast dir Dresden rausgesucht oder beziehungsweise die Neustadt rausgesucht.

00:04:45: Genau.

00:04:46: Das ist ja doch ein Unterschied.

00:04:48: Und wenn du an der Uni gearbeitet hast, was hast denn du studiert eigentlich?

00:04:52: Ich habe Jura studiert in Brasilien und dann in Deutschland nochmal ein Masterjura, so Magisterjury, das heißt das, gemacht in Göttingen.

00:05:02: Ich war erst mal in Kassel und dann habe ich in Göttingen studiert.

00:05:07: Und genau, das war meine erste Studie und danach habe ich noch Sozialarbeit studiert in Kassel.

00:05:13: Ah, auch noch. Ja, okay.

00:05:15: Da bist du ja ganz schön auch hier rumgekommen, ne?

00:05:19: Weil ich frage ja auch deswegen, weil wir uns eigentlich aus dem oder nur aus dem beruflichen Kontext kennen und weil das noch eine Rolle spielt.

00:05:29: Aber dass du hierher gezogen bist oder wie das jetzt auch kam, finde ich schon einerseits bemerkenswert.

00:05:38: Andererseits jetzt die Frage, wie siehst du denn auf die Stadt, also jetzt mal unabhängig von dem Thema Integration.

00:05:47: Das muss es nicht sein, aber das kann schon sein, wenn du sowas über Chemnitz erzählst, ist es natürlich schon mal eine ganz deutliche und sehr bittere Beobachtung.

00:05:58: Was ist gut an Dresden und was ist schlecht, kann man das so einfach sagen?

00:06:04: Also Dresden hat sehr viel Gutes.

00:06:07: Also es ist ein Stadt mit sehr viele Initiativen und Engagement.

00:06:12: Ich sehe hier sehr viele Migrantinnen- und Selbstorganisationen, Vereine.

00:06:18: Ich bin selbst in Vorstand eines Vereins, der Lagemädchen, Sternchen, Jugendfrauen in Sachsen.

00:06:24: Und dort machen wir tolle Projekte, hasismuskritisch und feministisch.

00:06:30: Also ich sehe Dresden als ein Stadt mit sehr viel Engagement.

00:06:34: Natürlich gibt es ja Pegida und andere Stromungen, aber Dresden lässt sich nicht auf das reduzieren.

00:06:42: Also es ist ein Stadt mit sehr viel Bewegung und ja, ich wohne hier gerne.

00:06:50: Und mit dem Fluss, der ist ja auch immer in Bewegung. Hat es damit was zu tun?

00:06:54: Ja, das stimmt. Das ist mein Lieblingsort, wenn ich irgendwie Kopf voll habe und nicht mehr weiß.

00:07:00: Also das ist die Elbe, die Bewegung.

00:07:03: Und was mir gut gefällt, sie bewegt sich zwar aber nicht zu schnell.

00:07:08: Das hat so eine Ruhe irgendwie und die finde ich irgendwie beruhigend und gleichzeitig auch kraftvoll.

00:07:18: So was.

00:07:20: Ja und ziehst du nochmal weg, wenn du so viel durch die Weltgeschichte schon gezogen bist?

00:07:25: Oder denkst du, hier in Dresden lässt sich es erstmal aushalten?

00:07:29: Aushalten, ich lasse mich mitgestalten in Dresden und deswegen kandidiere ich auch für die Politik.

00:07:36: Weil ich denke, in Dresden gibt es die Möglichkeit jetzt mitzugestalten, auch als neue Staatsbürgerinnen.

00:07:43: Ja.

00:07:44: Als Staatsbürgerin.

00:07:45: Und ja, ich bin viel, ich habe in Frankreich schon gelebt, in Mexiko und Brasilien, mein Heimat, wo ich ja geboren bin.

00:07:54: Und trotzdem, weil ich mich Dresden jetzt wohlhab, habe ich viele Projekte, wie gesagt, den Vorstand der LHG.

00:08:02: Ich arbeite in Verwaltungsstrukturen und habe meinen Schwerpunkt hier, meine Kindes.

00:08:09: Also mein älteste Sohn studiert schon vorhanden, aber meine Tochter ist noch hier und ja.

00:08:16: Ja, du hast es gerade angesprochen, du arbeitest im Jugendamt.

00:08:20: Wir haben uns eigentlich auch kennengelernt, ich glaube über die Migrationssozialarbeit und du, weil du auch für den Bereich im Jugendamt mit zuständig bist, kannst du sagen, was ihr macht?

00:08:33: Also ich spreche heute nicht im Namen des Jugendamtes, das ist mir nicht erlaubt.

00:08:38: Ich bin heute das private Person hier.

00:08:41: Ich arbeite beim Jugendamt, sehr viel Jahre habe ich im Bereich Integration gearbeitet.

00:08:47: Ich bin als Sachbearbeiterin für Integration, also für Kinder und Jugendliche mit Migrationserfahrung der Familie.

00:08:55: Und jetzt bin ich im Bereich Obergang von Schule, im Beruf als Sachgebietsleiterin.

00:09:02: Aber wie gesagt, heute als private Person.

00:09:05: Und Integration ist ein Thema, das mich sehr bewegt, weil ich selbst das erlebt habe.

00:09:12: Und das ist nicht ein Thema, was ich mir ausgesucht habe, sondern was Teil meiner Identität ist.

00:09:20: Und deswegen, ja, ich denke Integration ist auch nicht mehr ein Thema, wo wir getrennt behinden sollen.

00:09:27: Irgendwelche ein Sachgebiets- oder eine Beauftragte, nur es gibt keine Beauftragte,

00:09:37: wo man sehr viel in Struktur macht und das finde ich sehr wichtig, aber ist ein Querschnittsaufgabe so.

00:09:42: Es muss mitgedacht sein in jedes Thema, in jeder Gelegenheit.

00:09:49: Was heißt denn eigentlich Integration?

00:09:53: Also was umfasst es, wann ist das immer während der Prozess oder gibt es irgendwann ein Punkt, wo man sagt,

00:10:00: jetzt hat es die, ich sage jetzt mal, die Gesellschaft geschafft oder die Gemeinschaft oder die Stadt geschafft,

00:10:07: diese Menschen zu integrieren?

00:10:12: Oder hat die Stadt geschafft, Strukturen zu offenen?

00:10:16: Es geht nicht nur darum, dass die Menschen sich integrieren,

00:10:19: es geht auch darum, dass die Strukturen so geändert werden, dass sie auch Zugang finden in den Hussau und der Stadt.

00:10:28: Es ist nicht nur, die Menschen haben ein Defizit, müssen diese Defizit ausgleichen.

00:10:34: Es geht tatsächlich, eine neue Struktur zu schaffen.

00:10:38: Und Migration ist nicht ein Thema, wo wir sagen jetzt, es ist nicht nur Fluchtgeschichte.

00:10:44: Sachsen hat ja viele Programme jetzt Migration zu befahren, weil sie Fachkräfte brauchen.

00:10:52: Also Migration hat auch vielen Gesichter und Geschichten.

00:10:58: Es ist nicht ein Thema, wo abgeschlossen ist, wir sind ein Einwanderungsland.

00:11:03: Und das heißt, es ist ein Bestandteil dieser Gesellschaft.

00:11:07: Und deswegen ist es nie zu Ende, aber es bedeutet nicht, dass sie defizitär ist.

00:11:13: Es findet immer neue Stadt und man lernt auch mit der Erfahrung.

00:11:18: Ich denke, Dresen hat viel schon gelernt, weil es ist sicher noch aufbaufähig.

00:11:27: Aber wir haben jetzt Dolmetscherinnen bei vielen Behörden.

00:11:31: Es ist ein Konsens, dass Übersetzung Dolmetscherkraft gebraucht werden.

00:11:38: Das war für 2013 nicht der Fall.

00:11:42: Wir wurden als Ehrenbliche mit eingeladen zum Jobcenter zum Beispiel.

00:11:46: Obwohl ich auch kein Arabisch gesprochen habe, ich habe mir nur Mühe gegeben, diese Strukturen zu erklären.

00:11:54: Ich denke, dass sie es schon sehr weit gekommen sind, was das betrifft, aber es gibt noch viel zu tun.

00:12:01: In denen sind es das nie abgeschlossen, aber es ist auch nicht deswegen defizitär.

00:12:07: Du bist ja selber ein Beispiel für so, dass sich Strukturen ändern können.

00:12:12: Du hast eine Leitungsposition, das heißt ja schon was.

00:12:19: Ich komme aus dem Westen, wo die Entwicklung anders verlief und teilweise eher da war.

00:12:31: Viele Migrantenorganisationen gibt es schon seit 40, 50 oder 60 Jahren.

00:12:36: Hier gibt es die allermeisten erst irgendwann nach der Wende, also gerade mal so 30 Jahren.

00:12:43: Das macht zum Beispiel schon einen Unterschied.

00:12:47: Die ersten Generationen sind jetzt wirklich in der Politik, auch in wichtigen Rollen,

00:12:55: oder so Cem Özdemir oder auch der Oberbürgermeister von Hannover oder so was.

00:13:01: Aber hier wächst es immerhin ja auch in einer gewissen Art und Weise, wie ich das so beobachte.

00:13:08: Also die Strukturen zu öffnen heißt ja aber immer, dass die Strukturen auch mitmachen,

00:13:14: dass das verstanden wird.

00:13:17: Und ich glaube, da ist es noch nicht ganz so, dass alle Verstanden haben,

00:13:21: dass Dresden mit der Migration gut umgehen muss, um auch bestimmte eigene Defizite ausgleichen zu können.

00:13:32: Es gibt Strukturen, die nicht an Dresden gebunden sind, die sehr großes Hindernis bedeuten.

00:13:40: Das ist zum Beispiel Anerkennung von Diplomen, von Ausbildung.

00:13:46: Da gibt es ja ein neues Gesetz, das ist auch nicht alles, es ist noch sehr kompliziert.

00:13:52: Und das ist eine Kernfrage, ob man jetzt einen Job findet in Verwaltungstruktur oder nicht,

00:14:00: weil die Verwaltung sehr gebunden ist in solchen Vorgaben.

00:14:07: Und selbst wenn die Leitungsebene sich bemüht, Menschen dort als Mitarbeiter dazu zu gewinnen,

00:14:14: gibt es diese Vorgaben, an denen sie sich halten müssen.

00:14:17: Und das ist etwas, was nicht Dresden betrifft, so dass es für Deutschland insgesamt ist.

00:14:22: Und wenn das gendert, werden, da wird es besser für viele Menschen, die die Berufserfahrung haben.

00:14:31: Man muss sich vorstellen, es gibt auch intelligentes Leben außerhalb Deutschlands.

00:14:35: Es ist nicht so, dass nur in Deutschland ein Paradigma für Effizienz und Mutterbild

00:14:42: und sicher ist das auch, aber schließlich andere Länder nicht aus.

00:14:46: Ich selber habe sieben Jahre gebraucht, ihr Fuß zu fassen.

00:14:51: Und ich bin hier nicht als ungeschriebenes Blatt.

00:14:54: Ich bin schon als Juristin, ich hatte schon in Mexiko, in Frankreich gelebt, dort gearbeitet,

00:15:01: studiert, in USA war ich auch untrotzdem.

00:15:05: Und dann dachte ich mir, in Deutschland wird mir alles leichter, weil ich ja so eine Erfahrung habe.

00:15:11: Und war hier wie Null.

00:15:15: Du fängst erstmal ganz neu noch mal an.

00:15:18: Wie ein kleines Kind ohne Unterfahrung, ohne Berufserfahrung oder nicht.

00:15:22: Und dann, ich finde, das bringt dem Land nichts, weil den Land braucht jetzt,

00:15:27: das Land braucht jetzt die Leute, braucht Frachkräfte und das ist eine Verschwende der Zeit.

00:15:34: Also diese sieben Jahre, sicher haben wir es, war es gelernt,

00:15:37: aber ich hätte auch mit zwei Jahren von, also das finde ich keine Wien-Wien-Situation.

00:15:46: Ne, und ganz, ich kann das gut nachvollziehen.

00:15:51: Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass das eben der Prozess des Ankommens hier

00:15:57: sehr viel länger dauert, als man denkt, wo man sagt, "Komm, jetzt gibt euch mal Mühe,

00:16:02: das muss doch in einem Jahr erledigt sein oder in einanderthalb Jahren."

00:16:05: Aber es dauert viele Jahre und es dauert eben auch deswegen viele Jahre,

00:16:09: weil so viele Hindernisse sind.

00:16:11: Und die Hindernisse, die sind jetzt nicht nur ärgerlich, sondern viele Menschen haben dann eben nicht mehr die Kraft

00:16:19: und die Motivation wie du, sondern die sind dann demotiviert.

00:16:23: Die haben teilweise richtigen Loch, die haben das versucht und das versucht.

00:16:27: Und wenn dann aber sozusagen nichts kommt, dann geben die ein bisschen wie auf.

00:16:31: Das ist so der Schwung am Anfang, wenn man was will.

00:16:34: Der muss auch aufgegriffen werden.

00:16:37: Der braucht auch eine Gegenposition, wo man sagt, na ja, jetzt sei da, jetzt machen wir mal

00:16:41: und nicht erstmal abwarten und gucken, ob man jemand zumirben kann.

00:16:46: Ja, und das ist auch eine Frage des Kailtys.

00:16:50: So nach einem bestimmten Alter wird nicht mehr von Job für Agentur gefordert.

00:16:55: Es gibt viele Projekte, aber sie sind nicht mehr da,

00:17:00: manchmal kann ich auch Leute beraten hin und her, aber ich werde das Problem nicht lösen,

00:17:05: dass es weniger Sprachkurse gibt zum Beispiel.

00:17:08: Das sind so strukturellen Fragen.

00:17:11: Die sei es, wenn man viel Motivation hat, schafft man trotzdem nicht.

00:17:16: Ich hatte das Glück, Unterstützung in der Familie zu finden.

00:17:19: Mein Mann hat mich sehr unterstützt, auch am Anfang mit finanziellen Unterstützung.

00:17:25: Das ist nicht meine Motivation, die größer ist als bei anderen Migranten.

00:17:30: Aber ich hatte sehr viele Möglichkeiten.

00:17:33: Und die habe ich auch genutzt ohne Frage.

00:17:36: Aber diese Möglichkeiten müssen mitgedacht werden.

00:17:40: Gut, dass du es noch mal sagst.

00:17:44: Das ist natürlich, das ist noch unzufriedenstellend, also gelöst.

00:17:51: Das kann ich auf das Glück oder die Ressourcen des Einzelnen darauf ankommen,

00:17:56: ob das Strukturproblem so gelöst wird, dass wir nicht sinnlos Zeit verschwenden

00:18:03: und das Problem immer größer wird.

00:18:07: Ich hatte mich jetzt in einem anderen Zusammenhang über Pflege unterhalten.

00:18:11: Da ist das Problem ja riesig.

00:18:13: Was ist mit unserer überalterten Gesellschaft in 10, 20 Jahren,

00:18:17: wenn das jetzt nicht mehr klappt mit genügend Leuten, die hier auch arbeiten wollen?

00:18:25: Ja, und die ist die Frage, ob die Leute nach Deutschland gehen.

00:18:28: Ja, ob die Lust haben dann bei so was.

00:18:30: Ja, wenn sie die Debatten hören, die aktuell so laufen,

00:18:35: das ist wirklich tragisch, finde ich.

00:18:38: Wir sollen über Strukturen sprechen, nicht gesellschaftspalten.

00:18:44: Wir hören, dass jetzt manchmal die Migrantinnen, manchmal die Menschen,

00:18:49: die Burger-Gate empfangen, das in alle Debatten, die die Gesellschaft spaltet

00:18:55: und zu keine Losung führt.

00:18:58: Was wir wirklich denken müssen, sind ja die Geringverdienerinnen,

00:19:03: warum die Schere in Deutschland immer größer wird zwischen Arm und Reich.

00:19:07: Das sind die Themen, die uns alle bewegen und die uns nicht spalten.

00:19:12: Wir müssen 18 werden für solche Hitorik, die man sich nicht mehr erinnern.

00:19:18: Manchmal die sozialen Fängerinnen zu defizitären Teil der Gesellschaft macht und manchmal die

00:19:30: Migrantinnen.

00:19:31: Was ist das für eine Hitorik?

00:19:35: Was soll das bringen?

00:19:37: Naja, es soll ja bestimmten Menschen was bringen, nur eben den Fall schon, die die auf

00:19:43: diese Spaltung setzen und versuchen da auch Neid zu schüren und mit Ressentiments, dass

00:19:55: die versprechen sich davon sozusagen, dass sie in eine politische Position kommen und

00:20:01: eine Rolle spielen.

00:20:03: Und das ist ja letztendlich auch gelungen, mit den starken Stimmenanteilen von, ich sage

00:20:11: jetzt mal AfD, aber wir sind ja hier in Sachsen auch noch mit anderen rechtsradikalen Parteien

00:20:18: geschlagen und insofern gingen diese Spaltung ja auch ein bisschen aus.

00:20:24: Und du hast ja auch was dagegen steht.

00:20:32: Das ist ja doch allem, ich will jetzt nicht so optimistisch sein, aber es ist doch trotz

00:20:40: allem was ermutigend ist, dass die die die Spaltung auch von viel mehr jetzt langsam erkannt

00:20:49: wird, was das bedeutet, dass das eben nicht nur so eine Ablenkung ist oder eine Unterhaltung,

00:20:58: wo ich sage ja, ich kann mich wieder aufregen, super und so weiter, sondern dass das eine

00:21:07: Gefahr in sich trägt, dass alles zertrümmert wird.

00:21:11: Weil wenn du ja auch in anderen Ländern gelebt hast und so weiter, du kannst es ja vielleicht

00:21:17: auch beurteilen.

00:21:19: Deutschland steht als organisierter Staat eigentlich ganz okay da, die Strukturen sind

00:21:24: eigentlich zu stark herausgebildet.

00:21:29: Hat natürlich den Vorteil, dass wenn man da mal reinkommt und so weiter, dass das eigentlich

00:21:34: eine ziemliche Stabilität bringt trotz allem und ich verstehe dann nicht die Leute, die

00:21:38: dann so tun, als ob wir kurz vor der Apokalypse stehen und alles hier oben uns rum in Trümmern

00:21:44: liegt und also dieses Gerät, also ich verstehe gar nicht, was die für andere Augen haben

00:21:51: als ich, wenn die durch die Stadt gehen.

00:21:54: Genau, das ist auch mein Eindruck.

00:21:56: Natürlich gibt es immer Herausforderungen und das ist unsere Anspruch immer das Beste

00:22:01: zu holen, das Beste zu machen.

00:22:03: Aber dass dem Land jetzt gut und wir haben so viele Krisen bewältigen können.

00:22:10: Die Energiekrise jetzt mit der Ukraine, natürlich ist eine unglaubliche Herausforderung, aber

00:22:19: wir haben bis jetzt gut auf den Weg gebracht und das ist alles nicht selbstverständlich.

00:22:24: Und unsere Strukturen sind unserer Demokratie sehr fest.

00:22:29: Wir haben Mechanismen, trotzdem ist keine Selbstverständlichkeit und dem Land geht es

00:22:37: im Vergleich zu den vielen Ländern in der Welt ganz gut und wir sollen unsere Privilege

00:22:42: nutzen, Visionen zu entwickeln und nicht in so eine Debatte zu verfallen.

00:22:46: Richtig, genau.

00:22:47: Also was ich auch bemerkenswert bei dir finde, du hast Jura studiert und dann nochmal Sozialarbeit.

00:22:55: Die Kombination ist ja nicht so häufig.

00:22:59: Und warum hast du dir das eigentlich rausgesucht?

00:23:02: Ja, also ich habe mit Jura hatte ich wirklich sehr schwer mit der Sprache erst mal gedacht,

00:23:11: dass ich, wie soll ich mit Jura?

00:23:14: Und am meisten habe ich wirklich sehr wenig Deutsch gesprochen.

00:23:17: Ich habe diese C1-Prufen sehr knapp bestanden und das gehört auch zu Deutschland, dass

00:23:23: ich sehr gute Professorinnen gefunden habe in meinem Weg in der Universität, die mich

00:23:30: unterstützen haben, Wege gezeigt haben.

00:23:33: Und dann bin ich immer weitergekommen.

00:23:36: Das ist auch so, was macht man mit Migranten in den Land?

00:23:40: Wenn man sie in den Land der Hand gibt und unterstützt, von dem wird auch was.

00:23:45: Aber wenn diese Unterstützung nicht kommt, was wäre von mir geworden?

00:23:50: Also ich habe auch viele Unterstützung erlebt, so Assismuserfahrung auch dazu, aber auch Menschen,

00:23:57: die immer wieder System besetzt haben, Tipps gegeben haben und das hat mich auch sehr weit

00:24:05: gebracht.

00:24:06: Und Sozialarbeit kam erst, mein erstes Kind hat so ein Augenproblem gehabt, eine Beeinträchtigung.

00:24:14: Und ich bin in diesen Kindergarten gelandet und sehr viel Stigmatisierung und er sollt

00:24:22: jetzt aus Schutzkonzepten nicht mehr alleine auf der Straße laufen.

00:24:30: Das hat mich wirklich so was für behürt.

00:24:36: Ich kann das gar nicht in den Wort fassen.

00:24:38: Das war für mich ganz schlimm, dass mein Kind jetzt so ein Stigma bekommt.

00:24:43: Sicher viele Forderungen, aber dass man ihm nicht mehr zutraut wurde.

00:24:47: Und ich habe das gar nicht verstanden, auch das System nicht verstanden.

00:24:51: Ich dachte, ich studiere jetzt Sozialpädagogik.

00:24:54: Oberhaupt, dass so vielleicht irgendwas meint, wie so schützen Sie meinen Kindern, denen

00:25:00: sie nichts mehr zu getraucht wird.

00:25:03: Und aus dieser Problematik habe ich Sozialpädagogik gestudiert und wollte unbedingt mit Menschen

00:25:10: mit Beeinträchtigung arbeiten.

00:25:12: Und dann kam ich zu der Inklusion, der Begriff Inklusion.

00:25:19: Und dann Migration war natürlich ein Teil davon.

00:25:23: Und da ist mein Weg immer in Bezug auf Migration geblieben.

00:25:29: Weil ich dann da verbunden habe, dieses Nicht-zu-Wissen wie ein System funktioniert und auch nicht erklärt

00:25:36: zu bekommen.

00:25:37: Es ist so leicht, kostet nichts, kostet wirklich nicht so viel Geld.

00:25:43: Man sollte daran arbeiten.

00:25:44: Ich dachte, irgendwelche kulturelle Neigung zu vermuten, dass man eher Strukturen erklären

00:25:52: sollen und versuchen, diese Strukturen auch zu ändern.

00:25:56: Vielleicht sind die Strukturen auch nicht so gut, wie man denkt.

00:26:00: So dieses Augenhöhe und Miteinander.

00:26:03: Das hat mir wirklich in meinen Beispielen in dieser Kindergarten gefällt.

00:26:09: Ich denke, ich habe eine gute Losen gefunden, mich weiterzuentwickeln und dann das System

00:26:16: zu verstehen.

00:26:17: Ich finde das ganz, den Gedanken finde ich ganz gut, zu sagen, Strukturen zu erklären,

00:26:25: ist nicht mal der erste Schritt, sondern ist der nullte Schritt.

00:26:28: Sondern, dass man dann sehen kann, wie passt da der Anschluss.

00:26:32: Aber wenn das nicht da ist und das fehlt, dann kann es ja überhaupt nicht weitergehen.

00:26:37: Da kann der Weg nicht mal anfangen.

00:26:39: Insofern ist es ja bei dir auch persönlich offensichtlich, dann bist du so ein gutes

00:26:48: Beispiel.

00:26:49: Ja, ich habe einmal einen Vortrag von Maria Dumar Castro Varela gehört.

00:26:56: Sie wurde hier eingeladen nach Dresden.

00:26:58: Sie ist eine Professorin, sie arbeitet sehr viel mit Bildagogik in Migrationssetting oder

00:27:06: Migrationsspezifisch.

00:27:08: Und sie hat erst mal das Konzept epistemische Gewalt.

00:27:12: Also das habe ich zum ersten Mal bei ihr gehört.

00:27:15: Und das hat mich auch sehr behührt und ich denke, das hat auch mit meiner Erfahrung

00:27:21: zu tun.

00:27:22: Das Systemische Gewalt, was bedeutet, wer Muttersprache Deutsch hat, wer das System

00:27:29: kennt, ist natürlich viel weit, als jemand, der fremd in Land ist.

00:27:34: Und manchmal wird das nicht als Gewalt verstanden, wird das vorausgesetzt, dass man alles wissen

00:27:40: muss und sich schon passen.

00:27:42: Wird das gar nicht mit berücksichtigt, was für ein Hochsag, für Erfahrung, aus anderen

00:27:49: Ländern, man hat manchmal den Anspruch, eine Hochheit der Normalität zu etablieren.

00:27:56: Das, was europäisch zentristisch ist, dass man sagt, dass das Europa ist, dass Deutschland

00:28:02: ist das Richtige, ist das Normale.

00:28:05: Und alle anderen sind abweichengendessen.

00:28:08: Ja.

00:28:09: Und das ist eine Art von Gewalt.

00:28:10: Und sie wird nur beseitigt, indem man wirklich Zugänge erleichtert.

00:28:19: Wenn man Zugänge zu Informationen, ohne die Vermutung, dass die kulturelle Prägung

00:28:27: der anderen falsch ist oder minderwertig.

00:28:30: Wenn man das schafft, würde für Integration für das Land sehr viel weiterbringen.

00:28:38: Ja, das ist eigentlich ein klarer Gedanke, auf dem sich auch strategisch was aufbauen

00:28:47: ließe.

00:28:48: Und es ist auch ein sehr politischer Gedanke.

00:28:51: Du hast ja die politischen Gedanken auch, sei mal schon von Ungerechtigkeit oder von

00:29:00: Diskriminierung vorher geäußert oder auch von dieser Instrumentalisierung von bestimmten

00:29:12: Wörtern oder Parolen und so weiter.

00:29:17: Und insofern steht jetzt die Frage im Raum, engagierst du dich auch direkt politisch?

00:29:25: Ja, ich engagiere mich.

00:29:27: Ich bin in der SPD auch als Antidiskriminierungsbeauftragter mit drei anderen für Sachsen.

00:29:34: Ah ja.

00:29:35: Und ich kandidiere auf den Stadtbezirksbeirat.

00:29:38: Neustart.

00:29:39: Neustart, ja.

00:29:40: Ja, okay.

00:29:41: Und da hast du ja wahrscheinlich auch dein Thema, was du dann mit einbringst?

00:29:46: Ja, für die Neustart habe ich viele Themen.

00:29:49: Also ich dachte erst mal, Vielfalt ist natürlich ein Thema, was mich begleitet.

00:29:53: Und ich denke, Vielfalt muss auch in der Politik stattfinden.

00:29:57: Also unsere Perspektive, Perspektive von Menschen mit Migrationserfahrung muss eine Stimme

00:30:02: geben, finden und vor allem, weil wir viele Menschen mit Migrationsgeschichte nicht wählen

00:30:08: dürfen.

00:30:09: Also sie können nicht direkt einen Mandat erteilen.

00:30:12: Ja.

00:30:13: Und da ist eine große Bruch in ihrer Perspektive.

00:30:17: Es gibt jetzt ein neues Gesetz, weil sie Einbürgerung erleichtert.

00:30:21: Das finde ich gut.

00:30:22: Und jetzt, und jetzt.

00:30:27: Und fünf Jahre und sogar drei, wenn Integration sehr sichtbar ist, das finde ich eine sehr

00:30:32: gute Maßnahme der Ampel-Regierung.

00:30:39: Und weil dann endlich, finde Leute, die hier arbeiten und leben, Kinder größen, es gibt

00:30:47: kein Grund, sie von politischen Prozesse auszuschließen.

00:30:52: Und mein Anliegen ist auch diese Perspektive in der Politik direkt zu tragen.

00:30:57: Ich bin Neustartsbürgerin.

00:30:59: Aber nicht nur, wie gesagt, das ist ein großer Punkt, was mit meiner Biografie zu tun hat.

00:31:07: Aber ich denke Neustart ist ein Ort von vielen Kulturschaffenden, viele Vereinen.

00:31:14: Ich selbst bin in einer Vereine hier mit der Allergie Mädchen und Jugendfrauen Stelchen

00:31:20: Sachsen hier in der Königsbrücke.

00:31:23: Wir bräuchten natürlich Räume und Möglichkeiten für viele neue Vereine, die noch nicht so

00:31:30: etabliert sind oder für Kulturschaffende sich zu treffen, sich selbst zu organisieren.

00:31:36: Das ist ein Thema, was ich in der Neustart bewegen möchte.

00:31:40: Und das bringt auch dazu, dass Menschen mit Migrationserfahren auch Zugang zu räumen

00:31:47: haben, vielleicht noch weitere Vereine, Migranten, Selbstorganisationen sich dort auch weiter

00:31:56: entwickeln können.

00:31:57: Gerade wenn du sagst, Selbstorganisationen.

00:32:00: Da das ist ja auch dann wichtig zu sagen, das bürgerschaftliche, das zivilgesellschaftliche

00:32:08: Engagement ist manchmal auch die Selbstorganisation.

00:32:12: Zu sagen, wenn wir die Strukturen nicht erklärt bekommen, dann erschließen wir uns die selber

00:32:18: und machen sozusagen in unserer Community einen Schritt und treten sozusagen etwas selbstbewusst

00:32:25: auf, auch nach innen, in dem die Herkunftskultur gepflegt wird und nach außen, in dem man sagt,

00:32:31: wir können uns artikulieren oder wir haben unseren Raum oder auch im Kleinen.

00:32:37: Und das gilt ja jetzt nicht nur für die migrantischen Selbstorganisation, sondern es gilt ja überhaupt

00:32:43: für alle, die sagen, wir schließen uns zusammen und wollen irgendwas organisieren.

00:32:49: Ich finde das in der Neustart schon auch bemerkenswert.

00:32:54: Ich weiß nicht, ob es in den anderen Stadtteilen nicht auch so ist, aber hier ist es auf jeden

00:33:00: Fall sehr bemerkenswert, weil es ja immer auch ein bisschen Pioniergeist braucht.

00:33:06: Es braucht Mut und es braucht Leute, die sich überdurchschnittlich engagieren, die nicht

00:33:11: sagen, Staat organisiert das alles für uns und wir schließen uns dann an, sondern die

00:33:15: sagen, wir müssen es selber organisieren.

00:33:19: Und ich denke, der Neustart gibt es diese Hesonanz.

00:33:21: Wenn man Mut hat und sich weitentwickelt, man findet von den Mitburgerinnen kein Widerstand.

00:33:28: Das ist das, was der Neustart auch diese Initiative weiterbringt.

00:33:33: Warum die Neustarte diese Initiative weiterbringt?

00:33:35: Weil dort ist die Heson, die Menschen finden das cool und wollen das auch das wahr.

00:33:40: Also das ist schon was sehr viel wert.

00:33:43: Und deswegen sind diese migrantische, feindliche, historik etwas, was uns alle schadet.

00:33:50: Nicht nur Migrantinnen, sondern die ganze Gesellschaft.

00:33:53: Und das ist ein Schatz in der Neustarte, den man nutzen kann, weil die Leute, die sind

00:33:59: offen dafür, sie wollen mitunterstützen.

00:34:02: Wir brauchen nur Strukturen, mehr Strukturen als im Moment.

00:34:07: Und diese ganze Kraft und Visionen zu binden und eine Geschichte zu erzählen von vielen

00:34:16: und nicht nur eine migrantensfeindliche Hhetorie zu haben.

00:34:21: Ja, oder dieses ängstliche, was ich auch nicht nachvollziehen kann, eben dieses immer das

00:34:29: schlimmste annehmen, wie Leute, die gerne Horrorfilme anschauen.

00:34:35: Und das irgendwie, also ich habe Angst vor Horror.

00:34:39: Ich gucke das nicht an, aber es gibt viele Leute, die finden da was dran, solche schlimmen

00:34:46: Szenarien zu durchdenken und sich da wohlzufühlen, was kann alles Schlimmes passieren.

00:34:51: Und vor allem wird die Individualität abgesprochen im Bereich Migration.

00:34:56: Das heißt, wenn ein Deutscher ein Straftat bequickt, dann spricht man von einer Person,

00:35:05: der hat was Falsches gemacht.

00:35:08: Aber wenn das bei jemand mit Migrationserfahren ist, ist gleich die ganze Community.

00:35:13: Es gibt keine Straftatik, die von einer ganzen Community stattfindet.

00:35:23: Und das ist etwas, was ich selber immer unterdrücke.

00:35:28: Ich denke, wenn ich was Falsches mache, wird dann in so einer Verweitzungsstruktur, wenn

00:35:34: ich mich da nicht, wenn mir ein Fehler passiert, dass die ganze Community, die ganze Migranten

00:35:41: als so gelesen werden.

00:35:43: Also diese Druck müssen wir ändern.

00:35:46: Und weißt du, ich befürchte ja auch, dass das auch gewollt ist.

00:35:51: Weißt du, dass das so eine ethnische und auch völkische Sichtweise ist, die auch darauf

00:35:59: abzielt, einen Unterschied zu machen.

00:36:02: Zu sagen, ihr könnt nicht einfach Deutsche werden, nur weil ihr einen deutschen Pass bekommt,

00:36:06: sondern ihr seid so.

00:36:08: Das ist ja so eine Aussage.

00:36:09: Und ich glaube, das ist eben bewusst so gewählt.

00:36:13: Es ist die Strategie, damit auch was aufzubauen.

00:36:17: Immer solche negativen Konnotationen zu verbinden mit jemanden, der sich oder mit

00:36:23: einer Gruppe, irgendeiner Gruppe.

00:36:26: Und das muss man auch so als eine andere Form von Politik oder von Menschenbild eigentlich

00:36:35: wahrnehmen und sagen, jemand, der so denkt, also jetzt aus Überzeugung, kann gar nicht

00:36:43: in unserer Demokratie kompromissbereit sein.

00:36:47: Weil dieses völkische, dieses spalterische sozusagen immer mit dabei ist.

00:36:55: Der Ausschluss von Leuten und die Gründe, die man immer sucht, damit man Leute, das

00:37:01: wird immer bleiben.

00:37:02: Das ist stellvertretender für viele andere Themen, die nicht angesprochen werden sollten,

00:37:08: gewollt.

00:37:09: Ja.

00:37:10: Aber am Ende leiden nicht nur die Menschen mit Migrationserfahren, sondern die plurale

00:37:17: Gesellschaft.

00:37:18: Fängt da an und wo ändert dann so ein Diskurs.

00:37:22: Und wir sollten wach werden für die Themen, die uns wirklich bewegen und wofür wir gemeinsam

00:37:31: kämpfen müssen.

00:37:32: Für guten Schulen, für guten Strukturen, für ausreichende Räume, für Debatte.

00:37:41: Und ich hoffe, dass Politikerinnen ihre Verantwortung bewusst werden, dass wir in einer schwierigen

00:37:51: Situation im Moment sind mit vielen Krisen.

00:37:54: Und das ist genau der Punkt, wo wir zusammenhalten müssen.

00:38:00: Und diese Fragen zu bewältigen.

00:38:02: Und das fällt mir manchmal in der Politik.

00:38:05: Und das möchte ich ändern.

00:38:07: Das war jetzt eigentlich so ein schönes Schlusswort.

00:38:10: Und wir sind ja auch schon fast so weit, dass ich tatsächlich dir viel Glück wunsch bei der

00:38:16: Wahl Luciana.

00:38:17: Danke.

00:38:18: Dass solche Menschen wie du gehören dort rein, tatsächlich auf jeder Ebene.

00:38:23: Und mit diesem kleinen Appell sagen wir auf Wiedersehen.

00:38:33: Bis zum nächsten Mal.

00:38:34: Bis zum nächsten Mal.

00:38:35: Vielen Dank.

Über diesen Podcast

Dresden in echt... mit Magnus Hecht - ein Podcast über Menschen und die Stadt

Ich spreche mit interessanten Menschen, die keine Prominente sind und frage sie nach ihrer Beziehung zu Dresden, ihrer Herkunft und ihrem Weg.
Was ist gut, was muss sich ändern? Warum bleiben manche hier und andere zieht es wieder weg?
Wir sprechen über die Gesellschaft, über Kultur und Politik. Die große Politik wird wie auch die Kommunalpolitik zum Gegenstand. Wir tauschen uns über Freude und Leid, über Hoffnungen und Ängste aus.

Und ich bin froh über jedes Feedback.

Der Podcast ist handgemacht und ich verbinde diese Information mit der Bitte um Nachsicht beim Lernprozess. Ich biete einen authentischen Blick und streite nicht ab, dass es viele weitere Perspektiven gibt.

von und mit Magnus Hecht

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