00:00:00: * Musik *
00:00:03: Drehst denn in echt mit Magnus echt.
00:00:30: Ein Podcast über Menschen und die Stadt.
00:00:35: Drehst denn in echt mit Magnus echt.
00:00:41: Eine neue Folge über Menschen und die Stadt
00:00:44: und heute mit Marita Schieferdecker-Adolf.
00:00:48: Grüß dich. - Grüß dich, Martin.
00:00:50: Liebe Marita, am Anfang die Frage,
00:00:53: was bedeutet eigentlich dein Name?
00:00:56: Und ich würde eigentlich gleich erweitern
00:00:59: deinen Vornamen und deine Nachnamen.
00:01:02: Gut, also mein Vornamen.
00:01:05: Auf Lateinisch ist die Ehefrau Marita,
00:01:09: aber er kommt eigentlich aus dem Hebräischen.
00:01:13: Von Maria, das ist eine Abwandlung von Maria.
00:01:17: Marita, ja, unter Familienname Schieferdecker,
00:01:24: das ist ein ganz altdeutscher Name, Schieferdecker.
00:01:29: Ich hatte mit dem Dachdeckerberuf was zu tun.
00:01:34: Und Adolf heiße ich deshalb, ich war verheiratet
00:01:39: mit einem Mann, der Adolf hieß.
00:01:42: Und als wir uns trennten,
00:01:45: wollte ich nicht anders als meine Töchter heißen,
00:01:49: die von dem Herrn Adolf waren.
00:01:52: Ich war inzwischen mit einem Herrn Schieferdecker verheiratet.
00:01:56: Und da ist es mir zu DDR-Zeiten tatsächlich gelungen.
00:02:01: Der Adolf Ranzer hängt, aber wenn das ein F gewesen wäre,
00:02:07: hätte ich es natürlich nicht gemacht.
00:02:09: Also es ist ein pH. - Das ist ein pH.
00:02:12: Und ich hatte damals auch im Stadtjugendpaarm gearbeitet.
00:02:16: Und da war das möglich, weil der Name schon bis zum Gewissen
00:02:19: war, der öffentlich war.
00:02:21: Aha, okay.
00:02:23: Du hast gerade schon erwähnt, du hast natürlich schon ein ganzes Leben gelebt.
00:02:30: Das ist auch toll.
00:02:32: Ich habe dich wegen verschiedenen Gründen auch hier eingeladen.
00:02:35: Also man könnte über so vieles mit dir sprechen,
00:02:38: kann man ja auch machen.
00:02:40: Aber wir haben ja nur beschränkt Zeit.
00:02:42: Deswegen müssen wir uns auf eine kleine Auswahl beschränken.
00:02:48: Und was ich auch immer frage,
00:02:50: kommst du eigentlich aus Dresden?
00:02:52: Ich bin im Erzgebirge geboren, im kleinen Ort Neuhausen bei Seifen.
00:02:59: Ich habe dann später in Leipzig studiert und dann nochmal in Berlin.
00:03:08: Und dann später nach meiner Eheschließung mit dem Herrn Adolf in Dresden gelebt.
00:03:17: Und seitdem bist du hier?
00:03:19: Seitdem bin ich hier.
00:03:21: Und das heißt, es gefällt dir oder sind andere Gründe ausschlaggebend gewesen?
00:03:26: Familiäre Verpflichtungen?
00:03:28: Nein, ich gefällt mir als Stadt sehr gut.
00:03:33: Und was ist da dein Lieblingsort?
00:03:36: Eigentlich die Elbe und darüber hinaus in Richtung Sächsische Schweiz.
00:03:49: Und auch, muss ich sagen, wo ich jetzt wohne, dort die linke Elbseite,
00:03:55: wo die Weinberge sind.
00:03:58: Und da, ich wohne jetzt in der Alpenstraße, also sehr hoch.
00:04:02: Ich erinnere mich an diese Gegend bis Pilnitz, ein bisschen an Italien.
00:04:07: Ach ja, schön.
00:04:09: Wenn die Sonne scheint, wird es auch warm, oder?
00:04:12: Ja, wird es auch warm, aber im Winter wird es auch kalt.
00:04:15: Also, wie gesagt, das sind eigentlich meine Lieblingsorte.
00:04:19: Aber ich mag die Altstadt auch sehr gern und die Neue Stadt auch.
00:04:23: Also mir gefällt sehr vieles in Dresden.
00:04:25: Lieblingsmuseum?
00:04:27: Lieblingsmuseum, ja, die Kunstkaliorien, die, da kann ich nicht mein Lieblingsmuseum sagen,
00:04:34: aber es gibt einige, die mir wichtig sind.
00:04:39: Also das Alpertinum, die Ausstellung, natürlich auch die gemeldete Galerie.
00:04:44: So habe ich auch ganz gern.
00:04:46: Inzwischen habe ich auch gute Ausnahmen im Kino-Museum gefunden.
00:04:49: Also das ist vielseitig.
00:04:51: Und mit Kunst kennst du dich schon auch aus?
00:04:57: Bis zum gewissen Grad, kenne ich mich aus.
00:05:00: Machst du selber Kunst, irgendein Art von Kunst?
00:05:03: Nein, gar nicht.
00:05:05: Aber du hast Ausstellungen organisiert?
00:05:07: Ich habe Ausstellungen organisiert und muss sagen, ich verstehe bis zum gewissen Grad,
00:05:16: was gute Kunst und was schlechte Kunst ist, was so gefragt.
00:05:20: Dann sagen wir, was ist gute und was ist schlechte Kunst?
00:05:23: Das kann man so nicht, das kann ich nicht jetzt erklären.
00:05:27: Das muss ich sehen.
00:05:30: Also dein Felgner zum Beispiel, den du dort an der Wand hast,
00:05:34: das ist in meinen Augen eine sehr gute Kunst, die Sakwarelle, die das macht.
00:05:40: In Dresden gute Kunst, die alten Meister, das ist natürlich gute Kunst.
00:05:45: Aber es gibt Gerhard Richter oder andere, die auch Albertinum hängen.
00:05:51: Und überhaupt auch Ausstände, es gibt sehr viel gute Kunst.
00:05:55: Was sind Kriterien für gute Kunst?
00:05:57: Das ist ein anderes Thema.
00:05:59: Elb-Florenz heißt ja nicht Elb-Florenz, weil es so schön ist wie Florenz oder so,
00:06:10: sondern wegen den Kunstsammlungen, weil die vergleichbar sein sollen, so ungefähr.
00:06:16: So kam der Begriff damals aus.
00:06:19: Das finde ich schon auch.
00:06:22: Ja, das ist, hier merkt man wirklich, wie wichtig eben solche Könige waren,
00:06:30: die einfach die Mittel hatten, so was zu kaufen.
00:06:33: Der hat eben der Augustis X-Tina kaufen können.
00:06:37: Und dass die hier hängt, das ist schon wirklich ein Weltereignis, finde ich.
00:06:42: Ja, das zieht auch immer noch sehr viele Leute an.
00:06:45: Das muss man, das ist der Wert, wenn man immer so über alte Zeiten die Armleute
00:06:52: und die sehr reichen Leute und die Armleute, die unterdrückt wurden.
00:06:58: Aber ein großer Gewinn dieser wohlhabenden Leute waren eben,
00:07:03: dass sie uns zum Beispiel Kunst auch erhalten haben, weil sie die kaufen konnten.
00:07:09: Das finde ich eben angenehm und nicht so wie heute zum Beispiel solche superreichen Leute,
00:07:18: die irgendwelche Kunst kaufen, manchmal auch klauen lassen,
00:07:22: die dann den Öhrchen im Kabinett verschließen und nur für sich anschauen.
00:07:26: Ja, ja, ja, das soll es geben.
00:07:28: Dass sie dann froh sind, dass sie ihren Originalkunstwerk zu Hause im Städten Kämmerchen haben,
00:07:36: nur für sich.
00:07:37: Ja, ja, das ist, also da haben wir Glück in Dresden.
00:07:42: Kunst soll schon für alles sein, das sehe ich auch so.
00:07:45: Ja, und du hast ja auch vor allen Dingen jetzt so erlebe ich dich,
00:07:52: die Ader eben diesen Menschen, die es nicht so einfach haben oder die es nicht automatisch einfach haben,
00:07:59: auch denen zu helfen, die zu unterstützen und bist also ehrenamtlich ziemlich stark engagiert.
00:08:07: Kannst du da mal eine kleine Auswahl nennen, was du machst?
00:08:11: Ja, also ich arbeite in unterschiedlichen Vereinen,
00:08:17: wo vor allem die Menschen hinkommen, die auch oft mehr Probleme haben als Dresdner,
00:08:25: die schon lange hier leben, also zum Beispiel Migranten.
00:08:30: Dort arbeite ich an vielen Stellen, also zum Beispiel arbeite ich im Weltclub Dresden
00:08:40: und da, wo ich sehr gerne arbeite, weil dort dieser Verein es verstanden hat,
00:08:49: auch Migranten einzustellen, wo Migranten für Dresdner arbeiten.
00:08:57: Nicht nur immer dieses Vorteil, wir Deutschen, wir Armen Deutschen,
00:09:02: für die müssen wir alles machen, für die müssen wir eine Unmengengeld bezahlen,
00:09:07: sondern die machen dort was für uns.
00:09:10: Also in Deutschland sind Migranten ja zum Beispiel so ein Problemfall,
00:09:16: das sind Probleme, die wir haben.
00:09:18: Und das ist so ein Punkt, das reizt mich.
00:09:22: Ich muss allerdings sagen, da bin ich sogar noch sehr jung gewesen,
00:09:29: ich war ziemlich aufsässig und habe dort auch erlebt, wie unrecht geschah, zum Beispiel,
00:09:41: wo ich mich aufgelegt habe.
00:09:43: Ich hatte auch eine Mutter, die an dieser Stelle sehr viel in sich trug
00:09:53: und da auch kein Held rausmachte, also zum Beispiel zu DDR-Zeichen nicht zur Wahl ging,
00:09:58: das aber auch durchsetzte.
00:10:00: Und das habe ich als Kind erlebt, wie die dann zu uns nach Hause kam mit der Wahl ohne.
00:10:05: Diese Genossen, die gingen ja dann in die Wohnung und meine Mutter standhaft wirklich.
00:10:11: Erst liefen wir an dem Rathaus vorbei, wo die Wahl war, meine Mutter mit der Hohen Haupt,
00:10:17: ich so fünf Meter hinterher, ich habe das ja noch gar nicht ganz verstanden,
00:10:22: dann kam die nach Hause und meine Mutter standhaft und die gingen also.
00:10:27: Das habe ich eben schon als Kind erlebt und habe dann später gemerkt,
00:10:32: erstens, dass mir das Spaß macht für Menschen, die es auch nicht so leicht hatten zu arbeiten,
00:10:40: sicher hat es auch damit zu tun, weil meine Mutter sehr christlich war,
00:10:44: das spielt zusätzlich eine Rolle.
00:10:47: Und ja, ich denke einfach, dass es nötig, dass es so was machen,
00:10:53: bei mir kommt noch zu gut und ich es auch gerne mache.
00:10:56: Du hast ja mal so eine Geschichte erzählt, wo es um die vietnamesischen Vertragsarbeiter
00:11:03: und vor allen Dingen die Vertragsarbeiterinnen ging, die in der DDR dann hierher kamen und hier gearbeitet haben
00:11:11: und wie die auch teilweise ungerecht behandelt wurden damals.
00:11:15: Und dass die zum Beispiel überhaupt nicht schwanger werden durften, die Frauen,
00:11:20: dann wurden sie gleich sozusagen wieder zurückgeschickt und ähnliches.
00:11:24: War das deine erste Begegnung mit dieser Art von Thema?
00:11:30: Ich habe noch zu DDR-Zeiten im Stadtjugendfahren gearbeitet hier in Dresden
00:11:41: und da gab es dort jeden ersten Adventssonntag einen Adventsjugend Gottesdienst in der Kreuzkirche.
00:11:52: Und dort hatte ich die Aufgabe in Dresden lebende Migranten Interviews zu machen.
00:12:01: Die wurden dann dort aufgeführt.
00:12:03: Und da bin ich hier, da bin ich also in so eine bestimmte Gaststätte, ich weiß nicht mehr, wie die hieß gegangen
00:12:11: und dort habe ich also schon erlebt, wie die Leute dort geredet haben,
00:12:16: die haben doch allen Messer in der Tasche, diese Leute.
00:12:20: Also dort habe ich schon Leute kennengelernt, dann später habe ich die Cabana in Dresden mitgegründet in Loschwitz.
00:12:28: Dort kamen Leute, zum Beispiel hatte die DDR-Leute als Elsa, der Salvador, als Kupa, aus Chile, aus Venezuela geholt.
00:12:42: Das waren alles Kämpfer gewesen, also ehemalige kommunistische Lernerkämpfer,
00:12:47: die als Kinder schon gekämpft hatten, zum Teil verletzt, nur noch ein halbes Bein oder so.
00:12:54: Und dort habe ich auch gespürt, wie wichtig das ist.
00:12:59: Die kamen zu uns, sie waren nicht christlich etwa, die kamen und da ist mir wirklich deutlich geworden,
00:13:06: an diesen Menschen, die haben sich wirklich für Unrecht, gegen Unrecht aufgelehnt.
00:13:14: Und das sind alles solche Etappen in meinem Leben, wo ich dann eben dahin gekommen bin,
00:13:21: dass ich mit Menschen schulde, dass ich mich bei Menschen wohlfühle, die diese Erfahrung machen und gemacht haben.
00:13:29: Und die Wettnamesen zum Beispiel, da sind viele Sachen passiert schon zu DDR-Zeiten,
00:13:38: dass sie eben gerade keine Kinder kriegen durften, als ich dann außen beauftragte war,
00:13:44: brachte jemand ein Wettnamesen mit einem ganz blauen Auge in meinem Büro,
00:13:51: der war auf der Wilstruffer Straße am hellesten Tag zusammengeschlagen worden, also ständig.
00:13:58: Solche wirklich ständig, oder ich wurde von der Polizei damals zum Hauptbahnhof gebeten,
00:14:05: wo die Roma damals kamen ja in den 90er Jahren, die vielen Roma, die hatten dort einen Feuer angebrannt,
00:14:12: so direkt hinter dem Bahnhof. Die Polizei, die standen dort ganz hilflos, standen die dort.
00:14:19: Und ich habe mich dann zu den Roma hingesetzt. Also ich denke, man muss da auch ein gewisses Gespür haben für solche Menschen,
00:14:30: die spüren das, ob du wahrhaftig bist, dass ich sicher, ich habe da wahrscheinlich auch eine Fähigkeit dafür.
00:14:42: Und du hast Theologie studiert?
00:14:45: Ich habe Theologie studiert und später habe ich dann noch, weil ich mit zu DDR-Zeiten,
00:14:50: mit sozial gefährdeten Jugendlichen gearbeitet, also solchen, die auch als ein Knast kam und sonst were,
00:14:56: habe ich noch Sozialpädagogik in Berlin studiert.
00:15:00: Und Theologie in Dresden?
00:15:01: Nein, in Leipzig.
00:15:02: Ah, in Leipzig.
00:15:03: Und wie war das zu DDR-Zeiten, Theologie zu studieren, war das unproblematisch?
00:15:08: Das war quasi so ein Ausweichstudium. Was anderes hätte ich nicht studieren dürfen,
00:15:16: als Christ, so muss ich es wirklich mal sagen, das wäre problematisch geworden.
00:15:21: Und da, ich meine Theologie, es war, ich hätte vielleicht noch was anderes studiert,
00:15:30: weil das ist so eine Sache, als Fahrer zu arbeiten.
00:15:37: Ich meine, ich habe sowieso nur das erste Examen und habe aber in der Kirche gemeint,
00:15:44: aber ich habe mir viele, ich habe sehr viele Fragen zum Glauben.
00:15:49: Und für mich ist es ein Problem mit Menschen zu beten, was du als Theologe ja auch machen musst.
00:15:56: Das hätte mich überfordert.
00:15:59: Oder ich wäre dort vielleicht nicht wahrhaftig gewesen.
00:16:02: Also aber der Hintergrund natürlich, die wollten uns ja immer, also zum Beispiel mussten wir immer,
00:16:10: man muss ja so ein Ernte-Einsatz damals machen als Student,
00:16:14: die hatten sie uns immer mit den Juristen zusammen gesteckt, weil die eben sehr staatstreu war.
00:16:21: Ach so, ja.
00:16:23: Und dann, wir haben fleißig dort gezangt und diskutiert. So war das.
00:16:29: Ja, ja. Interessant. Und hast du dann die Bibel mal durchgelesen?
00:16:34: Durchgelesen, also sporadisch. Ich muss nun auch so, ich hatte eine Zeit,
00:16:39: da habe ich im Grunde jeden Tag so ein Kapitel gelesen und dazu eine Interpretation.
00:16:45: Ah, okay.
00:16:46: Das habe ich im Moment abgeschafft, weil ich irgendwie, das ist aber wichtig, da kommst du weit.
00:16:54: Und es gibt ja wirklich viele Dinge in der Bibel, die man tatsächlich mit dem Verstand bekämpfen kann,
00:17:07: im Grunde alles, weil bis auf den Punkt glauben, an Gott musst du glauben, aber es ist falsch zu meinen,
00:17:17: wenn man Historie weiß, wenn man weiß, warum das geschrieben wurde,
00:17:24: wenn du das in Hebräisch oder in Griechisch liest, all solche Dinge, die man wissen muss,
00:17:31: um, da gibt es viele Dinge, die wirklich erklärbar sind. Also es ist sehr interessant,
00:17:38: es führt sicher hierzu weit, aber wenn du die Schöpfungsbericht, es gibt ja zwei in der Bibel,
00:17:45: das sagen wir alle, sieben Tage, die Erde geschaffen und Gott und so ein Quatsch und all dieses Zeug,
00:17:51: nur interessant ist eben, dass es hier eine ältere Fassung gibt.
00:17:57: Ja, Wiss heißt sie, wo der Mensch als Leben gemacht wird und alles sagen.
00:18:02: Und dann gibt es eine, die ist im sechsten Jahrhundert ungefähr von unserem Zeitrecht gemacht wurde,
00:18:08: die haben Priester gemacht, die damals in der Babylonischen Gefangenschaft, die waren damals schon Wissenschaftler zum Teil
00:18:16: und die beschreiben das völlig anders.
00:18:21: Am Anfang, also die beschreiben eigentlich die Entwicklung der Erde, vom Niederen, Wasser,
00:18:34: erst Oberwasser, dann die Fische, dann die Tiere, von einem, ja das ist hochentspannen, wenn man sich damit beschäftigt,
00:18:44: aber das ist jetzt eine Sache, aber das macht Spaß, das ist interessant.
00:18:52: Und du hast den Davidstern, aber um häufig sage ich, man sehe ich den, dass du als Kettinnen Davidstern gehst.
00:19:01: Ja, ja, ja.
00:19:02: Wie kommt das?
00:19:04: Ja, als Mehrringer, also ich fühle mich dem Judentum sehr verbunden, sehr verbunden der Theologie des Judentums.
00:19:14: Ich könnte eigentlich auch eine Jüdin sein, weil diese ein Gottgedanke, die nennen das "Yachweh",
00:19:27: der ist mir, mir sind Vater, Sohn und Heiliger Geist, die sind mir fremd, diese Begriffe.
00:19:39: Ja, ich weiß gar nicht richtig, was das ist, was der Heilige Geist sein soll, alles solche Konstrukte, weiß ich nicht.
00:19:47: Ich denke, Jesus war Jude, ich denke auch, das denke ich nicht nur, sondern das ist ja bewiesen, Jesus hat dann und dann gelebt.
00:19:56: Jesus hat wahrscheinlich nicht gewollt, dass eine neue Religion entsteht, das Christentum.
00:20:04: Ja, ich denke in dem Begriff Gott ist sowohl Jesus drin als auch der Heilige Geist.
00:20:13: Also Jesus insofern, dass er sehr menschlich ist, dass er sich um Arme gekümmert hat.
00:20:20: Also von daher ist mir die jüdische Theologie sehr nah und eigentlich auch logisch im Kopf, bis zum Begriff.
00:20:33: Gewiss, aber dann habe ich natürlich dadurch, ich liebe es nicht richtig, also ich finde das Land Israel wunderbar.
00:20:45: Natürlich kritisiere ich vieles, was die Israelis tun, zum Beispiel eben diese wirklich rechte Regierung, die es jetzt gibt.
00:20:56: Ich habe sehr gute Freunde in Israel, ich bin sehr sicher auch verbunden dadurch, dass wir unbegreiflich, was hier im zweiten Weltkrieg geschehen ist.
00:21:14: Ich habe da sehr viel darüber auch gelesen und mit Menschen darüber gesprochen.
00:21:22: Es ist für mich nach wie vor unfassbar und schmerzt mich auch sehr.
00:21:30: Ja, und ich sehe immer wieder, weil ich auch bei den Stolberscheinendresen mit dabei,
00:21:35: ich sehe dann, wenn Angehörige dieser Opfer auch hier nach Dresden kommen und ja, eigentlich ist das der Grund,
00:21:50: warum ich auch diesen Davidstern trage, zum Beispiel auch, weil jetzt der Antisemitismus sehr zunimmt
00:21:59: und immer wieder auch dieses Malheur passiert, dass Juden gleich Israel sind.
00:22:13: Wobei ich nicht sagen will, es gibt sehr viele Menschen in Israel, die gar keinen Krieg wollen,
00:22:20: und sehr die meisten der Bevölker, die wollen keinen Krieg, es gibt dort etliche.
00:22:28: Also wie gesagt, diese Politik, die in Israel passiert ist, muss man auch wieder mit dem Hintergrund sehen.
00:22:36: Das will ich jetzt vielleicht nicht ja ausführen, nur so viel, ich kenne mich relativ gut dort aus.
00:22:45: Es ist so, als die UNO damals den Juden diesen Staat zugesprochen hat, vorher gab es die Bell-vor-Erklärung,
00:22:53: was nicht alles, wo auch schon drin steht, 1920, dass die Juden dieses Gebiet kriegen sollten.
00:23:00: Gut, eine andere Sache. Sie haben also, haben erklärt, Israel bekommt den einen Teil, die Palästinien sind also den anderen Teil 1968.
00:23:10: Aber das Gebiet der Palästinenser, das kann man historisch nachlesen, war sogar ein
00:23:17: bisschen größer, als das der Ludens. Die Palästinenser haben das damals abgelehnt.
00:23:22: Die haben es abgelehnt, '68. Die hätten damals ein palästinensischen Staat gehabt.
00:23:30: '48. '48. Ja, und so, es hat dann der auch so, es hat immer wieder Versuche.
00:23:39: Es gibt einen Ministerpräsidenten Israel Barak, der hat sogar Jerusalem zur Disposition gestellt.
00:23:47: Und haben David was zu tun. Das ist immer wieder abgelehnt. Das sind eben diese Konflikte.
00:23:58: Und ich habe mittlerweile den Eindruck auch hier, was am 7. Oktober passiert, den Eindruck,
00:24:06: dass der größere Teil der Palästinenser und der umliegenden arabischen Stadien,
00:24:13: den Judenstaat nicht wollen. Nicht wollen. Und ich habe sehr ruhig in Rissener lebt,
00:24:20: in der Technologen Universität, zu einem Vortrag, wo gesagt wurde, es ging mit ihnen da auch.
00:24:28: Und es war eine Anwälte, die israelische, die die Palästinenser vertritt. Und in meinen Augen
00:24:36: einseitig gegen die Juden. Und ich habe damals nur erwähnt, dass die Juden ja auch sehr lange
00:24:45: in dem Land leben. Sie haben die, da haben die, da haben die, die vielenfalls in Studenten,
00:24:56: die haben drüber gelacht. Was? Die haben dort in Ulaan gelebt. Und als ich dann raus bin aus dem
00:25:03: Saal, da hatten die einen Spaliergebild, rechts und links. Und ich musste. Ja, also solche
00:25:09: Dinge, also auch, muss ich sagen, so eine sehr große Verfälschung der Geschichte ist auch in
00:25:18: dem Kopf. Ja, sehr seltsam. Wie gerade diese unumstößlichen Tatsachen, dass der Tempel ja
00:25:27: dort steht, wo er steht. Ja. Und die Moschee, die ja drauf gebaut sind, dann kann das ja nicht
00:25:35: andersrum sein, sozusagen, von der zeitlichen Abfolge her. Ich bin nicht der Meinung, dass etwa
00:25:43: das biblische Leben der Juden dort, dass das dafür zählt, dass die Heule das Land haben. Das hat
00:25:52: ganz, ganz andere Gründe, warum es ihnen wieder zugesprochen. So, und sie braucht ein Land nach dem
00:26:03: Holocaust. Gut. Ja, das sind wir sehr ins Thema reingekommen. Zeigt ja auch deine beachtliche
00:26:16: Bandbreite, wie du dich da engagierst, von Stolpersteinen über Arbeit mit Migranten. Sprachkurs
00:26:26: gibt es noch, Alphabetisierungssprachkurs. Das ist sicherlich auch ganz interessant und wichtig
00:26:33: auch. Macht auch Spaß. Ja, ja, das glaube ich. Aber ich frage mich manchmal, woher nimmst du
00:26:39: eigentlich die Kraft für diese ganzen Aktivitäten und für die Klarheit und Wachheit und dieses
00:26:47: eben sich nicht wecktucken? Also, ja, aber im ersten Zeitpunkt ist es wirklich, habe ich das
00:26:56: Gefühl, muss ich ein bisschen aufpassen, so. Aber woher nehme ich die Kraft? Ich habe die einfach.
00:27:02: Ich bin ein kräftiger Mensch, psychisch auch. Habt die und davon habe ich die eben von mir.
00:27:11: Ja, okay. Und da setzte die auch ein. Das setzte ich dir auch ein. Da habe ich jetzt nochmal eine
00:27:22: etwas andere Frage, aber das würde mich auch interessieren. Was denkst du denn, was in der
00:27:27: Stadt Dresden geändert werden müsste aus deiner Perspektive raus? Nicht mal unbedingt jetzt kurz
00:27:38: fristig oder nur weil jetzt mal wahlen sind oder wären, sondern ich sage mal so ein bisschen
00:27:44: mittelfristig, langfristig. Was müsste sich in der Stadt eigentlich tun und ändern? Das ist,
00:27:51: das ist eine sehr führige und weitreichende Frage jetzt für mich. Ja, wenn ich jetzt, ich will
00:28:07: jetzt nicht vom Thema Kultur sprechen, Bau und solchen Sachen will ich nicht besprechen. Da gibt es
00:28:17: Leute, die sehr viel besser das können. Also dem ist es vielleicht auch nicht unser Thema. Da müsste
00:28:25: sich auch einiges ändern. Das denke ich schon. Also ein Bereich denke ich aber in dem Zusammenhang,
00:28:31: dass sehr viel mehr Sozialwohnungen gebaut werden müssten in dieser Stadt. Das denke ich. Aber
00:28:40: zum Thema Migration, was müsste sich ändern? Ich denke, dass für mich müsste sehr viel mehr
00:28:53: mit Bürgern gesprochen werden in dieser Stadt, in unterschiedlichsten Formen, vielleicht auch
00:29:04: Versammlungen, sonst was, unterschiedlichen Formen auch in den Medien müsste sehr viel mehr zum
00:29:14: Beispiel Thema Migration an Aufklärungsarbeit passieren. Ich bin erschrocken, wenn ich lebe wie
00:29:22: welch unternahlen Freunden, welche Unwissenheit dort auch das über einfachste Dinge für Arbeit
00:29:35: wegnehmen oder immer noch als Ausländer, die damals diese ewischen Vorteile gegen Ausländer,
00:29:43: wie das damals hieß, die sind nach wie vor da. Die sind nach wie vor da und ich habe ja schon vor
00:29:52: 1990, damals existierte die DDR noch, im Rathaus in einer Arbeitsgruppe mitgearbeitet. Das war kurz
00:30:04: vor 89 zu diesem Thema. Damals war das schon so und ich bin erschrocken jetzt nach 30 Jahren, dass das
00:30:16: immer noch so ist. Also dieser Punkt, um das etwas kurz zu beantworten, dieser Punkt denke ich ist ganz
00:30:25: entscheidend, viel mehr Öffentlichkeitsarbeit, viel mehr Begegnungen, also nicht nur so, dass
00:30:36: sicher auch, dass jemand auch seine, dass sie die Flüchtlingsschicksale und so kennen, das gehört
00:30:44: alles dazu. Aber es müsste glaube ich passieren, dass diese beiden Gruppen, die eh mal die hier
00:30:54: lebenden Dresden schon viele Jahre und die Migranten, dass die sich begegnen, dass die sich
00:31:00: auf verschiedenste Weise näher kommen. Ich bin jetzt mal erschrocken, es gibt ja, was müsste sich ändern,
00:31:15: kurzfristig, also dieses Thema jetzt wieder, der Zuwanderung als aller Welt und diese Überforderung
00:31:24: zum Teil der Kommunen. Und da hab ich in Thüringen, gibt's ein Projekt, das macht eine Bürgermeisterin
00:31:34: dort oder ein Bürgermeister, der ja die Geflüchteten in ABM Stellen einsetzt. Und dort ist
00:31:53: festgestellt worden, also in Arbeitsstellen, vielleicht manchmal auch in Stellen, wo die
00:32:00: Leute gar nicht arbeiten wollen, das mag alles dabei sein. Und auch in sehr viel geringeren
00:32:06: Stundenlohn als normalen Leute bekommen. ABM hat dort festgestellt, dass die Akzeptanz der Bevölkerung
00:32:17: sehr viel größer geworden ist. Und ja, die Akzeptanz und auch die Geflüchteten, die das machen,
00:32:30: aus diesem in dem Heimhaken und all diesen Dingen ein Stück Hause kommen. Also ich denke, dass
00:32:37: diese Gedanken oder dass man hier eben geflüchtet wird ja jetzt von der Bundesregierung auch diskutiert,
00:32:45: eben nicht ewig in diese Integrationskurse die nächsten Jahre steigt sicher auch, aber eben auch in
00:32:53: Arbeit bringt, weil sie dort viel besser die Sprache lernen. Also das müsste, glaube ich,
00:32:59: in dieser Stadt sehr viel mehr passieren. Für die nächsten Jahre, ich denke, sehr viel mehr
00:33:09: politische Aufklärung. Ich denke auch sehr viel mehr Geschichtswissen. Ich bin schon betrifft
00:33:20: aus den Schulen, aber ich kenne einige Leute. Ich habe sie bei Demonstrationen erlebt, für
00:33:26: Pegida. Ich weiß das noch am Postplatz. Wir standen auf der einen Seite und dort stand die Truppe.
00:33:37: Und an dem Tag am Postplatz war das, hat sogar ein englischer Holocaust-Leugner oder was ein
00:33:48: Deil Ilkner ist. Und ich bin da mal rüber gegangen zu den Leuten, die dort standen und habe dann gesagt,
00:33:56: ob sie den wissen wer heute hier auch spricht. Ich sage, ja, das haben wir nicht gewusst,
00:34:08: sagte die eine Frau. Das waren zwei Ehepaar. Das haben wir nicht gewusst. Ach, da sagte man,
00:34:15: der hat sich sicher inzwischen geändert, sagten die. Also ich entdecke, ich weiß,
00:34:22: wir sind sicher nicht unter, kann man vor allem meinen, unter Ostdeuten, kann man nicht sagen,
00:34:26: aber unter vielen Bürgern hier, die sehr wenig Geschichtswissen haben. Das erschreckt mich.
00:34:37: Ich weiß nicht, sie hat sicher auch was mit der Schulbildung zu tun, zu DDR-Zeiten,
00:34:42: dass sie vielleicht einseitig war. Das weiß ich jetzt nicht genau, welche Ursachen. Aber gerade
00:34:49: auch zum Zweiten Weltkrieg. Sicher hat die DDR-Regierung vor allem den kommunistischen
00:34:57: Widerstand betont in dieser Zeit. Und sie war quasi davon frei letzten Endes, weil sie ein
00:35:07: Arbeiter in Bauernstadt waren, frei von der Schuld, die auch begangen worden ist von Deutsch.
00:35:16: Oder wenn ich am 13. Februar sehe, wie die alle, wie ich habe mit den Engländern vom Dresden
00:35:25: Trast, habe ich mich da lange unterhalten darüber, die Amerikaner unter Engländer waren. Das ist
00:35:32: natürlich und die Dresden haben Vorsprach gelitten, aber dass die Deutschen daran Schuld sind,
00:35:41: dass das passiert ist. Das wissen sehr viele Dresden und nicht. Solche Punkte.
00:35:49: Also auch Dresden, die es eigentlich wissen müssten, weil sie alt genug sind und klug genug sind,
00:35:55: um das verstehen und nachvollziehen zu können. Genau. Ich musste mal einen Vortrag halten
00:36:02: im Benno-Gymnasium zum Thema Flucht. Das ist ein paar Jahre her. Am 13. Februar haben die das
00:36:08: verbunden. Da waren, ich sollte über Geflüchtete reden. Damals, das auch als Auslanderbeauftragte.
00:36:16: Und dann ging es um 13. Februar, neben dem Benno-Gymnasium. Und da waren natürlich Betroffene da,
00:36:21: die Menschen verloren hatten von Dresden. Und ich habe dort einen Satz gesagt, die Täter werden
00:36:31: zu Opfern. Was meinst du, was dort losgegangen ist? Ich habe in der Nacht noch einen Pöhrtenanruf von dieser
00:36:38: Nora Goldenbogen bekommen. Ihre Schwester wäre keine Täterin gewesen und so. Ja, ich weiß,
00:36:46: ob man diesen Satz vor Angering der Opfer, ob man das so sagen, aber es ist eine Tatsache.
00:36:52: Interessant. Also, dass auch in der Richtung das so benannt werden kann. Ja, und das betrifft
00:37:12: übrigens viele Kriege. Man könnte parallel zum Gasserkrieg führen, so schrecklich der ist.
00:37:19: So schrecklich. Aber die Hamas hat Israel angegriffen. Und zwar auf eine Art und Weise,
00:37:28: die mehr als Kriegskreu sind. Auf eine Brutalität. Ich habe einen Freund in Israel,
00:37:38: den Abi Primo, den ehemaligen Botschafter. Ich weiß da auch bei Interna, es ist unbegreiflich,
00:37:44: so was hat er ihr Essen teilnicht gemacht. Ja, und hier im Krieg sind auch Frauen und Kinder
00:37:51: bombardiert worden. Ja, das bringt ja, ich finde es schrecklich, was dort passiert mit den
00:37:57: Palästinensern. Muss ich wirklich, ich schmerz das. Auf der anderen Seite muss man natürlich,
00:38:02: ja, also gut, wir sind jetzt von den Dresdnern darauf. Also dieses Geschichtsbewusstsein halte ich
00:38:10: für ganz wichtig. Was muss passieren? Es müssen sehr viel mehr Jugendarbeit, muss passieren,
00:38:17: mit Jugendarbeit gearbeitet werden. Aufklärung, politische Aufklärung, dieser Rechtsdruck in
00:38:25: Deutschland macht mir wirklich Angst. Da habe ich große Sorge und nicht nur in Deutschland,
00:38:31: auch in Europa. Klar, das ist ein weltweites Phänomen. Das ist ein weltweites Phänomen und
00:38:36: da ist noch, glaube ich, zu wenig auch darüber nachgedacht worden. Ich denke, wir leben jetzt in
00:38:48: einer Zeit, wo wir alle auch die Politiker sich ernsthaft Gedanken über solches machen müssen.
00:38:54: Ja, weil die Sicherheit nicht mehr da ist. Es ist irgendwie tatsächlich ein Bruch,
00:39:01: was bisher galt, ob das Bündnisse sind oder die Parteienlandschaft oder Loyalitäten. Alles ist
00:39:13: ins Rutschen gekommen, zählt nicht mehr und muss im Grunde genommen neu begründet werden und neu
00:39:19: neu aufgestellt werden. Sehe ich so und das sind zum Teil Aufgaben, die ich gar nicht weiß, wie man
00:39:27: das machen soll. Also guckt ihr das mal an einem Erzgebirge und in der Oberlausel im Erzgebirge.
00:39:33: Die haben alle, ich komme von dort ihre kleinen Häuschen, möglichst zwei Autos vor der Tür und
00:39:40: die AfD. Da muss wir an der Stelle, ich fühle mich da hilflos, muss ich sagen. Ja, nicht darum geht es
00:39:54: wahrscheinlich auch gar nicht. Ich vermute eher, dass das eine ganz tiefsitzende Geschichte ist, die mir
00:40:05: eher nicht auf der Sachebene zu suchen ist, sondern im Bereich des Unterbewussten, des irrationalen.
00:40:12: Also tatsächlich auch so eine, vielleicht auch so eine Rache an den 68ern, obwohl es die jetzt hier
00:40:23: im Osten in dem Sinne nicht haben, aber insgesamt eben was die mitgebracht haben, ob das die sexuelle
00:40:31: Befeuung war oder die von der Kultur und so weiter. Und jetzt wird es, scheint der Zeitgeist sich da
00:40:39: irgendwie zu drehen, sag ich mal. Und dann ist vielleicht auch die Möglichkeit da, sich mal zu
00:40:47: wehren oder zu rächen, aber eben auf so einer Gefühlsebene eigentlich, weil ich meine, uns geht
00:40:55: es ja nun nicht so schlecht. Dieses herbeige, jammere ist ja furchtbar, ist ja auch ein bisschen peinlich,
00:41:02: wenn man dann immer sich vor Angst in die Hose macht wegen irgendwelchen nicht eintretenden
00:41:08: Entwicklungen. Ich denke, da hast du es erreicht. Ich denke, dass es auch tiefer liegt. Sie schon
00:41:14: in Ost und West unterschiedlich tiefer, die 68er mag sein. Im Osten sehe ich das andere Stück noch
00:41:23: zurück. Also ein Punkt, denke ich, ist, dass ich meine zu DDR-Zeiten die Erziehung, die Schwarz-Weiß-Mahlerei,
00:41:32: ja, das ist gut und das ist richtig. Das ist gut und das ist schlecht. Wir waren eigentlich auch immer
00:41:41: im Zugang in dem Bereich, die guten und der Kapitalismus, die schlechten. Und das haben natürlich die
00:41:48: Eltern auch noch in sich und übtragen das auch wieder zu den Jüngeren weiter. Dazu kommen auch noch die,
00:41:56: ich denke auch, dass natürlich die Medien, so schön Medien, also solche Sachen eine Rolle spielen,
00:42:04: weil die einfach ermöglicht haben, dass ich dort alles sagen kann. Also der Geist ist von der
00:42:10: Flasche, der Stöpsel ist weg. Und deshalb, dort kann man sich das alles trauen und wenn man das eine
00:42:17: Zeit macht, dann traut man sich auch öffentlich so was zu machen. Also die Schwarz-Weiß-Mahlerei war ja
00:42:24: auch im Westen, war ja schon auch so. Nur das wird jetzt halt verstärkt. Es gibt, es ist wie eine
00:42:31: Fan-Zugehörigkeit, da gibt es auch keine rationalen Gründe, warum die einen für Borussia Dortmund
00:42:37: und die anderen für Bayern München sind. Aber so erscheint mir das jetzt. Und so, wie du da nicht
00:42:43: mit Argumenten durchdringst, ist das gerade auch zu beobachten. Auch dass die Falsche der Argumente
00:42:53: nicht aus Versehen passiert oder zufällig, sondern ganz bewusst aus so Neubösartigkeit heraus,
00:43:03: dass man sagt, mal gucken, wer mir hier alles auf den Leim geht und dadurch auch die, was du vor
00:43:09: gesagt hast, die Wahrhaftigkeit völlig entwertet ist. Also dadurch, dass sie nicht mehr gilt. Auch
00:43:18: deine historischen Wahrheiten, wenn die ständig in Frage gestellt werden und man das gar nicht
00:43:26: glauben mag, selbst wenn man es vor sich sieht anhand von Bauwerken, ist ja wirklich eine schwierige
00:43:34: Voraussetzung. Da kannst du nur hoffen, dass uns da irgendwann noch noch was einfällt in der nächsten
00:43:40: Zeit. Genau. Ich denke allerdings auch, was ein Fehler ist, diese Diskussionen, die AfD macht das ja
00:43:51: ganz bewusst, die provozieren ja auch die Stellen, Tesen in den Raum und wissen vorher, dass es falsch
00:43:58: ist. Und die wissen genau, hauptsächlich, sie sind hier wieder im Mittelpunkt, haben die wahrscheinlich
00:44:05: von den Bennen auch gelernt, diesen ehemaligen Wahlkampfmanager von Tram. Also ich denke nicht
00:44:13: nur, dass man sagt, die AfD und man muss auch mehr Argumente dagegen finden. Ja, man darf sich jetzt
00:44:23: vor allen Dingen nicht unterkriegen lassen und auch nicht zu viel Angst haben. Das will ich auch
00:44:32: noch mal sagen, das hilft nämlich nicht viel. Das hilft nicht viel und ich denke auch, die Argumente
00:44:38: müssen, also ich kenne etliche Leute, ich diskutiere ich immer mit einer Freundin, die mir diese Fragen
00:44:46: stellt, die sie zu dem, die die AfD zum Teil hat. Wir laufen immer an der Elbe entlang und dann
00:44:54: fragt die mich solche Sachen. Ich habe manchmal einen Zorn, dass die wieder solche Mists hier fragen.
00:44:59: Aber die will wirklich eine Antwort. Und da gibt es viele Leute, die da eine Antwort wollen.
00:45:08: Also zum Beispiel zum einen Scheiß muss ich sagen, die, ja eine Freundin von mir, die hat diese
00:45:16: Burkarträgerinnen, wie krasslich das ist. Ich sag, hast du denn in Dresden schon meine Burkarträgerinnen
00:45:23: überhaupt gesehen? Und dann soll ich und dann kommen, einfach eine Antwort auch drauf geben, aber
00:45:32: überhaupt zünden. Ja, ist wirklich. Na gut, liebe Marita, wir wollen jetzt auch unsere Hörerinnen und
00:45:41: Hörer langsam entlassen. Ja. Ich hoffe ja, dass mein Podcast auch viel gehört wird, auf dem Weg
00:45:48: zur Arbeit oder auf dem Weg von der Schule nach Hause. Ja. Und ich lade mir Leute ein, die interessant
00:45:57: sind, aber keine Prominenten. Und ich glaube, mit dir ist mir das gelungen, auf jeden Fall jemand
00:46:05: ganz Interessantes einzuhalten. Ich würde gerne noch länger mit dir sprechen. Das machen wir ja auch
00:46:10: privat, ohne Mikrofone. Ja. Und in dem Sinne sagen wir mal Tschüss und auf Wiedersehen. Ja, ich danke
00:46:18: und Tschüss.
00:46:19: * Lachen *
00:46:20: Und...