00:00:00: [Musik]
00:00:25: Drehst denn in echt mit Magnus echt. Ein Podcast über Menschen und die Stadt.
00:00:35: [Musik]
00:00:42: Ich kann nachher alles rausschneiden, aber in der Regel muss ich auch nicht viel schneiden, weißt du?
00:00:49: Ich mache das wie du. Ja, finde ich. Am besten finde ich.
00:00:54: Also gut, dann starten wir mal. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Drehst denn in echt mit Magnus echt und heute mit Mustafa so.
00:01:02: Grüß dich. Grüß dich Magnus.
00:01:05: Du, meine erste Frage habe ich ja auch gerade schon gesagt, ist immer, was bedeutet eigentlich dein Name? Kannst du dazu bitte was sagen?
00:01:13: Also mein Name Mustafa hat, haben wir meinen Eltern schon erklärt, kommt von meinem Opa, so wie in Senegal wird man immer so nach jemanden benannt.
00:01:25: Also ein Vorbild in der Familie oder Freunde oder in der Geschichte.
00:01:31: Und mein Name stammt aus von meinem Großvater mit der rliche Seite und dann diesen heiß auch eigentlich auch der Auser-Welt.
00:01:47: Also das ist dann so eine Variante von Mohammed.
00:01:51: Okay, aber in Senegal hat man auch diese Mustafa, ich habe eigentlich zwei Vorname, Mamadou von dieser Mohammed, aber so sag mal Afrikanisiert.
00:02:01: Dann sagt man Mamadou Mustafa als zweiter Vorname und heißt dieser Auser-Welter.
00:02:08: Aber ich würde sagen also wir sind alle Auser-Welt.
00:02:12: Das ist schön, ja, das ist schön.
00:02:15: Und gibt es zu deinem Nachnamen noch was zu erzählen?
00:02:18: So kommt eigentlich aus einem ganz, sagen wir verbreiten Stamm in Afrika, sagen wir, weil je nomaden je haben zum Beispiel Sisysten, Jigeln, Kühen und so weiter.
00:02:36: Und so wandern durch, also durch das Land, je nachdem wo am besten sie ihre Sagwahl exister nicht finden können.
00:02:47: Also dann gibt es dann diesen überall, also in Afrika verstreut, nicht mal fest.
00:02:54: Und in meiner Familie gibt es so ein Teil davon, obwohl ich eigentlich so bunt bin, kann ich nicht mal betonen, dass ich auch irgendwie Pöl bin, Pöl, dann dieses so.
00:03:08: Das heißt eigentlich so Milch.
00:03:13: Milch, also diese Kuhmilch oder Jigelnmilch oder so wie in der Art von Joghurt, Joghurt dann genau, schon verarbeitet und so.
00:03:23: Aber mein Oma mittelische Seite ist Oma Lenke Mandeng, also aus Gambia.
00:03:30: Und mein Oma mittelische Seite ist Wolof, dass ich die Sprache sogar, die dominante Sprache in Jenegal.
00:03:39: Also in Jenegal gibt es verschiedene Nationalsprachen, also Wolof ist auch irgendwie überall in Jenegal auch gesprochen.
00:03:48: Dass so unsere Kommunikation Sprache, obwohl es andere Sprachen auch sehr präsent sind, und die ist unsere Verhandlungssprache, sagen wir mal genau.
00:04:00: Und deswegen kann ich mal von daher nicht sagen, dass ich irgendwie, ich gehöre eigentlich, ich sag mal, ich bin ein Mensch, der in Jenegal geboren ist.
00:04:10: Mit verschiedenen Wurzeln, mit verschiedenen Verbindungen.
00:04:15: Genau.
00:04:16: Und wie hat es dich dann nach Dresden verschlagen, Mustafa?
00:04:20: Nach Dresden, sagen wir mal wegen Neugier.
00:04:24: Ja.
00:04:26: Weil ich eigentlich irgendwas stimmte nicht in meinem Verstand.
00:04:33: Also ich hatte schon, ich war in der Schule, hab auch mal studiert, und schon in der Grundschule fand ich so komisch, dass wir in so einer andere Sprache erlernten.
00:04:49: Was ich auch, diese Sprache finde ich auch interessant. Franz sich zum Beispiel.
00:04:54: Die ich auch als so wie Mutter Sprache, weil ich das auch genauso wie meine Mutter Sprache kann.
00:05:02: Aber das hat mich auch, ich hab mich immer von, für die Geschichte, interessiert und fragte mich immer wieder, warum es so war.
00:05:16: Warum nicht mal unsere, warum lernen wir in einer anderen Sprache?
00:05:21: Das war schon eine Frage.
00:05:23: Und dann ging es weiter, bicht ich mal auch im Gymnasium war.
00:05:29: Dann merkte ich auch in der Geschichte immer wieder, kam durch Land infrage.
00:05:35: Ja.
00:05:36: So dieses Weihweltkrieger.
00:05:38: Und da fand ich auch das irgendwie ganz besonders komisch.
00:05:43: Also warum sollte man, obwohl das auch diese Taten, die auch erwähnt wurden, so durch Nationalsozialismus und so, grausam waren, auch dann existierte auch das schon, auch vorher und immer noch.
00:05:59: Und darum fand ich auch diese, sagen wir, dieses, sagen, Monopolf von Gewalt, also zuzuschieben.
00:06:08: Und ich fand das komisch.
00:06:11: Dann Deutschland hat mich von da interessiert, weil ich auch so ein Bild von Deutschland aus meiner Perspektive so irgendwie negativ, eher negativ betont war als positiv.
00:06:26: Und dann wollte ich immer wieder auch wissen und hatte diese auch so Überzeugung, dass kann nicht so der Fall sein, dass ein ganzes Volk genauso tickt.
00:06:40: Ja.
00:06:41: Also darum wollte ich auch erstmal die Sprache genannt.
00:06:44: Und deswegen habe ich mal gesagt, in Deutschland leben, da kann man besser auch weiter forchen.
00:06:51: Das ist ja cool.
00:06:53: Also die Sprache gelangt im Grunde genommen aus Neugierde?
00:06:58: Aus Neugierde.
00:06:59: Ja.
00:07:00: Aus Neugierde, weil ich auch nochmal auch von Karl Marx gehört hatte durch mein Papa.
00:07:05: Ja.
00:07:06: Und auch dann durch meine Recherche irgendwann auf Goethe bin ich gestoßen und waren zwei interessanten Menschen, die ich mal auch auf Französisch gelesen hatte.
00:07:21: Und nochmal wollte ich gründlicher diese Geschichte von Deutschland noch erfahren, selbst erfahren, weil ich immer auch so vorgehe, ich kann mich nicht von dem, was ich höre, begnügen.
00:07:39: Ja.
00:07:40: Ich möchte selbst meine eigene Geschichte irgendwie schreiben.
00:07:44: Ja.
00:07:45: Darum bin ich hier.
00:07:46: Und warum Dresden dann?
00:07:47: Dresden ist eigentlich rein zufallen, weil ich in dem Moment wollte ich nur in Deutschland, irgendwo in Deutschland.
00:07:53: Mir war das egal.
00:07:55: Dann war ich an der Uni, hat meine Magister schon erledigt.
00:08:00: Dann wollte ich, habe ich mich mal bei verschiedenen Universitäten in Deutschland beworben, um ein Studium den Platz.
00:08:09: Da hatte ich mal Dresden, war dann mit dabei, Jena, Frankfurt, Bayreuth und ja, das waren die genau und Konstantin.
00:08:22: Und so kam zuerst eine Zusage von Dresden, Théodresden, dann habe ich nicht mal weitergesucht.
00:08:31: Da hatte ich überhaupt gar keine Ahnung von Dresden, wo Dresden lag, im Nachhinein habe ich auf eine Landkarte geguckt, okay, Westdeutsch, Ostdeutschland.
00:08:44: Okay, interessant.
00:08:45: Das noch mal fand ich noch sogar interessanter irgendwie.
00:08:49: Noch da kam diese Geschichte auch von DDR-Gesicht.
00:08:53: Ja, das kommt dann dazu.
00:08:54: Genau, richtig.
00:08:55: Dann hatte ich mehr Stoff zum Forschen, da habe ich mich sofort dafür entschieden und ging es auch relativ schnell.
00:09:04: Und dann bist du hier geblieben?
00:09:05: Dann bin ich hier geblieben.
00:09:06: Ja.
00:09:07: Das ist ja auch eine schöne Geschichte, du.
00:09:10: Und was gefällt dir hier?
00:09:13: Was mir hier gefällt, ich meine, ich kann zum Beispiel erst mal die Landschaft.
00:09:22: Ich fand die Landschaft auch super, so viel Grünes und auch die Sauberkeit von der Stadt, also die Elbe, das ist auch ein, mein Lieblings, auch so Platz, die Heide und so weiter.
00:09:40: Und da, sagen wir, die Neustadt.
00:09:45: Und auch natürlich die Altstadt mag ich, aber ich fühle mich hier am besten so in der Neustadt.
00:09:51: Weil durch diese, sagen wir, unterschiedliche, diese Vielfalt, diese Vielfalt und auch hier kann man auch unterschiedliche, zwar international, aber immer noch drehen.
00:10:07: Ja.
00:10:08: Das ist auch was Wichtiger, weil ich möchte, ich wollte unbedingt etwas Authentisches mal auch erleben.
00:10:13: Und obwohl ich auch hier wohne, in der Neustadt, dann gehe ich auch gerne mal durchtrechten oder trächten Umgebung.
00:10:25: Ausflüge.
00:10:26: Ausflüge und so weiter.
00:10:28: Das Wetter war ein Problem, ein ganz großes Problem am Anfang, weil ich das noch nicht gante.
00:10:38: Also ich war immer noch bichern mit Wärme dann angewendet.
00:10:46: Und Dresden war mein erster Erfahrung von Schneeerfahrung.
00:10:52: Hier habe ich zum ersten Mal erlebt.
00:10:54: Oh ja, genau.
00:10:55: Und das war, das war etwas Besonderes, sehr besonders.
00:11:00: Schnee fand ich sehr schön.
00:11:03: Aber da ich dann im Herbst angekommen war, war etwas nass, grau und jäckald im November.
00:11:11: Also da fand ich, oh, wo bin ich denn gelandet?
00:11:16: Da musste ich erst mal mich an Wetter gewöhnen und was auch Zeit brauchte.
00:11:23: Aber immerhin, sagen wir, meine Motivation war größer, dass ich mal auch dieses Problem jetzt auch überwinden konnte.
00:11:35: Dass ich jetzt mal, kann ich mal sogar im Winterfahrrad fahren, unvorstellbar.
00:11:41: Nee, ist gut, ne?
00:11:45: Mir gefällt der Schnee auch, weil wenn in der Stadt dann mal Schnee ist, dann ist die Stimmung so schön gedämpft.
00:11:52: Und so ruhiger.
00:11:55: Und die Wärme hat eine viel größere Wichtigkeit.
00:11:59: Wenn es dann zu Hause warm ist, dann fühlt man sich viel geborgener, wenn das Schnee draußen liegt.
00:12:06: Ja, ja, ja.
00:12:08: Das kann ich nachvollziehen.
00:12:11: Und was machst du hier in Dresden im Moment?
00:12:15: Im Moment unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache.
00:12:19: Also im Rahmen der Integrationskursen für Ausländer, für Migranten, für Flüchtlinge.
00:12:27: Also das ist mein Spezialität.
00:12:31: Also ich habe auch bisher bei IKEA gearbeitet und musste kündigen, weil ich auch mehr Zeit möchte.
00:12:40: Das ist meine Entscheidung.
00:12:42: Das war eine sehr gute Erfahrung.
00:12:44: Aber irgendwann habe ich festgestellt, dass ich mal mehr Zeit zum Leben brauche.
00:12:50: Und für meine Projekte, für meine Familie, Freunde.
00:12:54: Darum habe ich entschieden, vor kurzem zu kündigen.
00:12:59: Und das läuft noch bis, ich habe noch zwei Tage, du zu chieren und dann ist schon aus.
00:13:06: Und dann kann ich mich weiterhin auch meiner Familie, mein Leben konzentrieren und auch meine Projekte, die ich auch hier in dieser Stadt mal mitwirken möchte.
00:13:20: Das finde ich gut. Ich kann mich auch erinnern, dass du mal Schwipsbogenverkäufer warst.
00:13:25: Richtig.
00:13:26: Auf dem Weihnachtsmarkt.
00:13:27: Richtig.
00:13:28: Das war, glaube ich, auch so ein kalter Winter vor der Scheune.
00:13:31: Richtig.
00:13:32: Hei, hei, hei.
00:13:33: Genau.
00:13:34: Und jetzt noch zu den, zu den Kehrseiten der Stadt.
00:13:39: Also was denkst du, was ist, also was würdest du nicht vermissen, wenn du hier weggehst?
00:13:46: Oder wo fragst du dich, was das hier ist eigentlich?
00:13:50: Also das Problem, wenn man schon Drehenden hört, kommt sofort auch immer wieder das Problem von, sagen wir, Akzeptanz.
00:14:02: Ja.
00:14:03: Also das eigentlich überall auf der Welt ist, dieses Problem schon besteht.
00:14:08: Also ich würde das nicht nur an Drehenden so verbinden und so, aber ich auch hier sehr spürbar.
00:14:18: Und in meinem Fall konnte ich auch das mehrmals auch so erleben.
00:14:24: Situationen, wo durch meine Hautfarbe, mein Fremdensein irgendwie nicht so akzeptiert wurde.
00:14:32: Und total manchmal war sogar direkt agri- chiv und ganz richtig, heftig.
00:14:38: Aber da, bei mir dann, ich immer, dieser Schock geht nicht um mich.
00:14:46: Also es ist eher diese Frage, wieso?
00:14:48: Also wieso kann man so auch denken und auch fühlen?
00:14:55: Und für mich, ich nur Angst.
00:15:00: Also Angst spürt, wenn man sich nicht wohl fühlt, natürlich kann man auch so reagieren und hat Angst vor allem und zwar vor Fremden.
00:15:12: Was nicht so ähnlich auffällt, dann wird irgendwie schon gefährlich so wahrgenommen.
00:15:19: Und so, ich eher mein, ich habe eher Mitleid für solche Menschen.
00:15:28: Und dann, deswegen kann ich auch damit gut umgehen, obwohl das manchmal sehr heftig war.
00:15:35: Dann war immer so ein Problem für mich.
00:15:39: Und viele wundern bisher, wie ich das geschafft habe, hier weiter zu leben und hier familiär zu gründen.
00:15:47: Und auch Projekte noch schon zu entwickeln, das bewundern viele.
00:15:53: Aber ich sage, Dresden lohnt sich.
00:15:57: Ich habe auch hier die schönsten Seiten meines Lebens auch erfahren.
00:16:03: Also meine Familie.
00:16:05: Ich habe meine Frau hier kennengelernt und haben wir auch Familie gegründet.
00:16:10: Und dann Kinder auch jetzt auch zusammen gehabt.
00:16:13: Und das finde ich am wichtigsten und auch Freunde konnte ich auch hier haben.
00:16:18: Und auch von Null ohne Kontakt.
00:16:23: Wo du nicht mal wusstest, wo die Stadt ist.
00:16:26: Genau. Und jetzt bin ich hier zugehörig und möchte auch da mitwirken, dass man auch zusammenkommt.
00:16:36: Das ist auch für mich ganz wichtig.
00:16:39: Ja, das bewundere ich auch, dass du so was bewegen möchtest, dass du dich so engagierst.
00:16:50: Und so bin ich jetzt auch neulich wieder drauf gekommen, weil ich über dich mitgekriegt habe, dass im Senegal Wahlen sind.
00:16:59: Und dass das was Besondere ist.
00:17:01: Und da bekommt man ja nicht so viel mit hier.
00:17:03: Ich habe zwar eine Zeitung abonniert, "The Jungle World".
00:17:06: Da war auch ein, zwei Artikel über die Wahl mit drin.
00:17:09: Aber ich dachte, ich lade dich auch nochmal ein, damit du es auch nochmal erklären kannst, warum du dich dort für die
00:17:19: in der Wahl so engagiert hast.
00:17:23: Und um was es da geht und was das für eine Wichtigkeit ist.
00:17:27: Eine sehr interessante Frage.
00:17:30: Da kann ich einfach nur sagen, hier, okay, Mark, ich stelle dir vor, wir leben auf einer Welt und man versucht immer,
00:17:44: das Problem von außen zu sehen und nicht von innen.
00:17:49: Also die Ursachen als irgendwie die Konsequenzen, als Ursachen zu betrachten.
00:17:56: Und die Konsequenzen, ich nenne ein Beispiel.
00:18:00: Du hast bestimmt mal über so viele Menschen, die durchwüchtern oder mehr nach Deutschland oder nach Europa emigrieren wollen.
00:18:11: Und auch schon die, die das geschafft haben, so viele darunter sterben und schaffen das nicht.
00:18:19: Oder werden irgendwo an der Grenze blockiert, die dicht gemacht sind.
00:18:24: Und wenn die da sind, bekommen hier gar keine Status.
00:18:28: Oder müssen dafür lange, lange kämpfen.
00:18:31: Und diese ganze Situation hat mich so ungerichtig, konnte ich bisher nicht damit umgehen.
00:18:40: Ich muss etwas machen, obwohl ich schon diese Chance gehabt habe, in so einer, sagen wir, kleine Familie aufzuwachsen.
00:18:50: Da konnte ich auch eine Bildung bekämpfen.
00:18:54: bekommen und auch dann ausreichend auch bekommen. Aber dann die ungerichtigkeit, gesellschaftliche
00:19:02: Ungerechtigkeit hat mich sogar dazu geführt, dass ich mal nach Deutschland ausgewandert
00:19:11: bin. Und jetzt in Senegal hat man in dieser Situation viele jugendliche, viele junge
00:19:16: Menschen, auch dann haben gar kein Perspektive mehr. Wenn so der Staat so versagt hat und
00:19:25: solche Verträge macht oder irgendwelche ausländische Interessen so vertreten und auch damit je
00:19:33: weiterhin ungestört ihre, sagen wir, sagen wir, ihren Gier, dann weiter mal füttern können.
00:19:42: Da muss man etwas machen. Ich war immer politisch engagiert. Bis 2000 wollte ich nicht mehr,
00:19:49: weil ich gar kein, dieser politisches, das Personal war nicht mehr, dann konnte ich mich
00:19:56: nicht da identifizieren. Ja, da gab es niemand. Nein, nicht mehr. Und bis 2018 habe ich von
00:20:03: Usman Sonko gehört und dann seinen Laufbahn auch verformt. Und dann, was er sagte, dann
00:20:11: konnte ich mich hundertprozentig damit identifizieren. Das war das Problem. Also die, wie wir regiert
00:20:18: sind, arm regiert, dann führen zu solchen Konsequenzen, dass die, der Arm, dieses Armut
00:20:26: weiterhin so drastisch wird, dass man auch solche Initiative zugreift, die gar keine
00:20:32: Initiative sind. Und hier spürt man, bekommt man überhaupt nicht so das Problem, sondern
00:20:42: nur die Menschen, die da landen. Ja. Warum ich mich dafür engagiert habe, ich möchte,
00:20:51: dass wir in Afrika oder nicht überall auf der Welt, nicht nur in Afrika, dass die Probleme
00:20:58: vor Ort auch gilles werden können, von denen auch Menschen, die dort auch leben, die nicht
00:21:05: mal so sagen wir ausgebeutet jemt. Und natürlich, wenn man nicht zufrieden ist, dann versucht
00:21:18: man alles möglicher. Ja, versucht man abzuhauen. Richtig. Und diesen gefährlichen Weg nach
00:21:23: Europa. Genau. Und jetzt wollen wir so ein, sagen wir, souveräne Regierung, die auch dafür
00:21:35: sorgt, diese senegalisches Volk Interesse zu vertreten. Und das freihe ich nicht, dass
00:21:42: man einfach so sich so schlicht und irgendwie, dann das wäre sogar irrealistisch. Wir können
00:21:53: das nicht machen. Die Welt, ich einen Dorf. Also aber diese System, die mit dem man diese
00:22:03: ganze jahre senegalis hat, war überhaupt nicht mal ein gutes System. Das war echt grausam,
00:22:13: das imperialistische System. Und das geht einfach nicht. Das bringt die, fützt solche Probleme.
00:22:19: Ja. Und man möchte das einfach nicht so ehrlich, sag mal, lösen, sondern immer wieder diese
00:22:27: Richtungen gehen und weiter über Entwicklungshilfe, solche Sachen, die überhaupt gar keine
00:22:34: Alternative sind, sondern nur weiterhin das Problem verschlemmern könnte. Das war das
00:22:42: Problem. Jetzt wollen wir entscheiden. Das ist das Problem. Entscheiden. Weil wie wollen
00:22:49: wir leben und mit wem möchten wir auch das zusammenhalten? Also nicht mal von irgendwelchen
00:22:58: anderen Außenpolitik, und zwar Frankreich oder auch noch mittlerweile andere, so sagen
00:23:04: wir mal USA oder China oder was auch immer, von außen, vom Ausland mit den jenegalischen
00:23:15: auch, sag mal, korrupten Regierenden das Leben von Senegalisen bestimmen und auch das hat
00:23:26: überhaupt mich her nicht dazu geführt, dass wir wohlstens dann. Ja, das wurde nicht
00:23:31: besser. Das wurde immer noch verschworen. Immer noch schlimmer. Und was war das jetzt
00:23:36: für eine Wahlpräsidentin? Das war, das war, zum Präsidentenwahl sind wir jetzt, konnten
00:23:43: wir gewinnen, sogar war richtig, richtig knapp, dass die Negal so in eine richtig große
00:23:52: Krise auch landet. Ja, ich habe auch gelesen, dass der Präsidentschaftskandidat dann im
00:23:58: Gefängnis kam. Ja, die beiden. Die hatten schon unser Kandidat und seit dieser Usman Sonko,
00:24:06: nämlich, und er wurde schon seit, sagen wir, 2000, er wurde sogar entlassen, weil er eigentlich,
00:24:15: er arbeitet als Prüfer, so Steuerprüfer. Ah, als Steuerprüfer. Und hatte so viele
00:24:22: Korruption innerhalb der Verwaltung schon öffentlich gemacht. Und da, die wollen einfach
00:24:32: unter sich bleiben und weiterhin ihre smutziges Geschäft machen und er war nicht mit dabei
00:24:37: und wollte, hatte eine andere, sagen wir, Vorstellung vom Leben und hat sich auch so
00:24:45: durchgesetzt. Aber dann wurde von da bis jetzt irgendwie, sag mal, stigmatisiert als jemand,
00:24:53: der so von nationalisch, so unpopulistisch und so weiter und so wort, aber im Endeffekt
00:25:01: in der Tat, ich, derjenige, der eigentlich, das könnte ich sein, also, das ist das, genau.
00:25:13: So sehe ich auch die Welt. Und da war es ganz knapp, da ist er kurz vor der Wahl überhaupt
00:25:17: erst aus dem Gefängnis ausgekommen. Aber die haben so, diese ganze, sagen wir, Startapparat,
00:25:24: hat alle so gemacht, um ihn einfach beiseite zu stellen, damit er nicht gar nicht ihren
00:25:33: konnte. Aber der war noch schon, hat noch, hat mich noch, sagen wir mal, bewundert, wie
00:25:41: er das so geschafft hat und zeigte, es ging nicht um eine Person, es geht um ein Projekt.
00:25:49: Und wenn er nicht der Präsidenten, ich, ich auch, dann müssen wir versuchen, das Projekt
00:25:56: in 2024 schon, so sagen wir mal, aktivieren. Und da konnte er noch andere Kandidaten innerhalb
00:26:05: unserer Bewegung auch mal kandidieren lassen, so dass wir ein drei Kandidaten so vorstellen
00:26:14: konnten. Und darunter der, der, der, der Jomai, der jetzt Präsidenten geworden ist. Die waren
00:26:22: beide im Gefängnis. Und in Senegal konnte man nicht mehr seine Meinung, ich sage, du
00:26:28: musst, aber dann haben sie alles Mögliche gemacht, aber konnten sie das nicht. Demonstrationen,
00:26:36: bei Demonstrationen wurden auch viele umgebracht oder dann viele jetzt sind für immer behindert.
00:26:45: Und diese Lage hat Senegal noch nie erlebt. Ehrlich gesagt, wir hatten immer Krisen gehabt
00:26:56: zwar und auch solche Bewegungen, die über, die immer mehr Souveränität so verlangt
00:27:04: hatten. Aber die, in dieser Situation, was wir seit, noch schlimmer, seit 2021 erlebt
00:27:15: haben, wie ich jetzt, dann war richtig das Schlimmste, was ich in Senegal erlebt habe.
00:27:20: Und jetzt ist die, jetzt ist die Hoffnung wieder da.
00:27:23: Die Hoffnung ist wieder da und dass ich auch noch, ich viel, viel besser, da konnten wir
00:27:28: auch mal besser verstehen und auch alle dann, wer zu diesem System gehört. Es geht nicht
00:27:42: nur um Politik, es geht auch um Geschäft, es geht auch um Religion vertreter. Ja, genau,
00:27:52: die, die auch irgendwelche sagen wir, Konfrerie oder wo auch die auch immer wieder mit dem
00:27:58: Staat einig waren und auch immer wieder ihre eigene Intriche verfolgen hatten, verfolgt
00:28:04: hatten und das, das waren gegen das Volk. Das war immer das Problem und jetzt konnten
00:28:15: wir jetzt alle identifizieren und wird, denke ich, und wir, wir arbeiten daran, dass es
00:28:23: besser wird. Und wie heißt eure Bewegung?
00:28:26: Passtef, Passtef. Passtef, dann, die, ich sage eigentlich, die Patrioten für Panafrikanismus,
00:28:38: also Panafrikanismus, Ethik und Arbeit und Brüderlichkeit, also Zusammenhalt. Das ist
00:28:47: dann die Bewegung. Damit wir, es geht um Souveränität, es geht um auch Fähre, sagen wir, zusammenarbeit,
00:28:59: international zusammenarbeit, dass man nicht mehr wie immer diese Ausbeutung, sondern,
00:29:05: sondern genau, genau, richtig, diese, dass man auch, dass die Parteien auch sich acht
00:29:14: geben und nicht mal diese Entwicklung so eigentlich, wenn man Entwicklung, eine Vorstellung
00:29:26: von Entwicklung hat, die so bedeutet, bedeuten würde. Also wenn meine Entwicklung hängt
00:29:33: von eigentlich die Unentwicklung, wenn ich das so bezeichnen möchte, ich muss jemand
00:29:41: ausbeuten, um mich zu entwickeln, dann ist schon schief.
00:29:45: Das ist falsch.
00:29:46: Das ist sehr falsch von, und wir hatten immer diese, sagen wir, dieses Verhältnis mit dem
00:29:51: Außen und das wurde immer wieder von innen. Und jetzt haben wir von innen diese, sagen
00:29:58: wir mal, diese Verbindung, diese Connection schon gebrochen. Jetzt müssen wir nur die
00:30:04: Basis noch wieder aufbauen, damit wir jetzt schon Partnerschaft, wie wir es möchten, auch
00:30:12: aufbauen können.
00:30:13: So, in gleiche Augenhöhe. Nicht mal in dieser, so zu sagen, wir vorstellen,
00:30:21: eine Vorstellung, wo man hingeht und denkt, ich werde, ich werde geholfen.
00:30:27: Ja, ja.
00:30:28: Das, nee, darum geht es nicht.
00:30:30: Ja, ja, selber tun.
00:30:32: Selber tun.
00:30:33: Richtig.
00:30:34: Und nicht korrupt, so Korruption, jetzt im weiteren Sinne, Ausbeutung, diese ganzen
00:30:41: Probleme, das darf sich nicht immer einfach weiter und weiter entwickeln.
00:30:46: Wenn man damit nichts mit so einer Vorstellung kann, man mit nichts anfangen.
00:30:52: Das deprimieren.
00:30:53: Deprimieren.
00:30:54: Ja, ja.
00:30:55: Und das ist auch so diese Wertschätzung. Ich sage dann alles, was hier auf der Welt
00:31:01: existiert, ich werde. Also muss man das auch nur wahrnehmen.
00:31:06: Ja.
00:31:07: Und genau dann den anderen auch so sehen. Also nicht mal derjenige, der zum Beispiel
00:31:12: so wie als Retter oder jemand, der mehr weich, nein, aber jeder weich ein Teil von etwas
00:31:19: und wir brauchen einander.
00:31:21: Ja.
00:31:22: Und innerhalb, im Sinnegeal, möchte ich auch da bewirken, dass es mal auch diese sagen
00:31:27: wir, ähm, ihr Rachis, diese Titel, Titel, sag mal, was ein Titel schaffen kann, dass
00:31:38: man auch merkt, zum Beispiel ein religiöser, es sollen Werten, Werten sollen einfach hier
00:31:45: mehr Art gegeben.
00:31:47: Ja.
00:31:48: Nicht mal Personen ohne Titel.
00:31:50: Genau.
00:31:51: Ja.
00:31:52: Verschuldigung.
00:31:53: Sondern Taten.
00:31:54: Ja.
00:31:55: Also, ja.
00:31:56: Na, das da wünsche ich viel Erfolg, dass das zu einem besseren kommen.
00:32:00: Danke.
00:32:01: Und gibt es eine große Szenegalesische Community hier in Dresden oder in Sachsen, tauscht
00:32:10: wir euch darüber aus?
00:32:11: Nicht so viel im Vergleich zu anderen Repräsentationen.
00:32:18: Hier sind wir, ich gänne mich mit ein paar, aber wir sind nicht mal über 20, vielleicht
00:32:26: schon ungefähr, ich warnt sich Szenegalese in Dresden, in Sachsen genau weiß ich nicht,
00:32:33: aber die ich schon kennengelernt habe, sind rund um 20, 25 Szenegaleser, die hier im Wochenhabe
00:32:41: in Dresden haben.
00:32:42: Ich wollte dich noch fragen, woher du deine Energie nimmst für deine Projekte und für
00:32:51: deinen, für deine Neugier und für deinen, ich sag schon auch so Mut, mit dem du da in
00:32:57: die Weltgeschichte gehst und dich, oder wie du aktiv bist.
00:33:05: Ich nehme das durch meine so Wahrnehmung und so von dieser Wichtigkeit von Liebe.
00:33:15: Lieber ich meine Energie.
00:33:18: Ich wünsche mir immer, ich kann nicht irgendwo mich wohl fühlen, wenn meine Umgebung sich
00:33:24: nicht wohl fühlt.
00:33:26: Erstens.
00:33:27: Also das heisst auch, ich bin nichts ohne meine Umgebung.
00:33:35: Das muss funken.
00:33:37: Und dann höre ich diese Musik, wenn es funkt.
00:33:44: Und diese Musik treibt mich auch, diese, was ich mal höre und was ich fühle.
00:33:50: Und dann strahle ich das wieder aus, weil ich das so bekomme.
00:33:56: Und ich bin so von dankbar, diese Natur dankbar, alles so sag mal kostenlos zu bekommen und
00:34:08: nicht mal das verdienensche Müsse.
00:34:11: Also einfach so.
00:34:13: Und das merke ich, das macht mich mehr so, das ärgert mich sogar, wenn man zum Beispiel
00:34:22: das nicht so jenen kann oder vermeidet oder will nicht das jenen.
00:34:28: Das heisst, wenn Menschen sich für etwas streiten oder so.
00:34:36: Darum verstehe ich nichts, ich verstehe das schwer.
00:34:40: Ich kann verstehen, aber ich finde das schade eher.
00:34:44: Das ist schade.
00:34:45: Ich sage, okay, so viel Reichtum über die wir verfügen, also wurde uns einfach so festschenkt.
00:34:55: Und was sollten wir damit machen, einfach das zusammen genießen?
00:35:01: Und so in der Art habe ich immer wieder diese Energie.
00:35:08: Deswegen möchte ich immer das Beste von mir geben und das ich dann durch Musik, durch
00:35:14: auch, also Kunst.
00:35:16: Ich war eher...
00:35:17: Sag mal, was du für Kunst machst und was für Musik bitte?
00:35:20: Ich spiele, ich kann mich nicht so einschränken für so eine Musikrichtung.
00:35:25: Ich spiele eigentlich, was ich fühle.
00:35:28: Manchmal kann zum Beispiel diese ganz traditionelle Folkmusik aus Afrika oder kann es auch reggae
00:35:38: sein, kann es auch irgendwie, was man auch mittlerweile Weltmusik nennt, auch sein.
00:35:44: Oder Musik sogar aus hier, also was man auch hier, diese Einflüsse, die ich auch hier in
00:35:52: Europa, schon von Senegal, konnte ich auch dann Musik aus Europa noch hören, also von
00:35:59: anderen werden.
00:36:00: Das war, das ist weltweit grenzenlos.
00:36:04: So Musik, ich sollte die Welt sein.
00:36:08: Das ist meine Vorstellung und meine Überzeugung.
00:36:12: Schön, ja.
00:36:13: So kannst du zum Beispiel ein Lied hören.
00:36:16: Du musst nicht mal verstehen, was man sagt.
00:36:19: Aber immerhin fühlst du dich betroffen.
00:36:21: Das Gefühl, die man da, die da hinten steckt, dann möchte ich einfach weiter teilen und
00:36:32: austauschen.
00:36:33: Ja, das ist okay.
00:36:35: Ja, ich habe dich ja jetzt auch schon mit deinem Sohn Trommeln gehört.
00:36:41: Das ist dann auch ne ... Ja, da kommt schon was rüber, sag ich mal.
00:36:47: Da ist dann auch Power dahinter, also wird transportiert.
00:36:54: Also vielen Dank.
00:36:57: Ich hätte noch ein paar Fragen, aber das können wir ja mal bei einem anderen Mal noch besprechen.
00:37:06: Ich glaube, das war jetzt ein ganz interessantes Gespräch über dein Blick, auch dein Antrieb,
00:37:16: dass du dich, warum du dich auf den Weg gemacht hast und wie du auch zurückblickst und sozusagen
00:37:22: trotzdem die verantwortlich fühlst für deine Landsleute.
00:37:26: Das finde ich schon sehr stark.
00:37:29: Und dein sehr differenzierter Blick auf die Stadt jetzt hier auch.
00:37:35: Und es gefällt mir gut.
00:37:37: Und in dem Sinne sagen wir auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.
00:37:43: Vielen Dank.
00:37:44: Auf Wiedersehen.
00:37:45: [Pause]